AK warnt

Abzocke mit Strafzetteln

Steiermark
11.08.2015 14:22
Abzockerei mit Strafzetteln! Dieser Wahnsinn hat offensichtlich Methode. Just in der Urlaubs-Hochsaison versucht eine private Parkraum-Bewirtschaftungsfirma in Kroatien via Anwalt, ausländische Autofahrer gehörig abzuzocken. Zahllose Steirer sind die Opfer.

Die Konsumentenschützer der steirischen Arbeiterkammer wurden in den letzten Wochen immer öfter mit, sagen wir so, nicht ganz "zimmerreinen" Methoden konfrontiert. Wegen angeblicher Parkvergehen in Opatija und Pula sollen Touristen kräftig zur Kasse gebeten werden.

Höchst offiziös schauen die Papierln aus (siehe Faksimile, sogar ein Stempel der Republik Kroatien ist drauf), mit denen harte Euros eingetrieben werden sollen. Ein 75-Kuna-Strafzettel (ca. 10 Euro) wächst sich auf 1523 Kuna (200 Euro) aus. Wenn nicht binnen acht Tagen bezahlt wird, dann darf es gleich 264 Euro kosten.

Was die G’schicht so teuer macht, ist eine Anwaltskanzlei, die sich Vollstreckungsbeschlüsse besorgt und sich natürlich ihr Einschreiten ordentlich abgelten lässt. Bettina Schrittwieser, Chefin im AK-Konsumentenschutz, bezweifelt die Seriosität dieser Forderungen: "Manche Autofahrer sagen, sie wären am Tag, als der Strafzettel ausgestellt worden sei, gar nicht in der Nähe der Kvarner Bucht gewesen. Eine Dame, deren ,Vergehen' bereits fünf Jahre zurückliegt, behauptet, sie habe den Zettel damals überhaupt vor Ort bezahlt."

Hinter den Anwaltsbriefen könnten auch Betrüger stecken, hegt der Konsumentenschutz Verdacht. Ergo stellt sich AK-Präsident Josef Pesserl gleich einmal hinter die strafbedrohten steirischen Urlauber und rät von einer Zahlung ab.

Klagen hätte es bislang bei österreichischen Gerichten noch nicht gegeben, es sei anzunehmen, dass es lediglich Versuche sind, Kfz-Lenker einfach abzukassieren. Und ob die beträchtliche Höhe der Forderungen überhaupt gerichtlich anerkannt würde, stünde ebenfalls in den Sternen. Ähnlich sieht es auch die österreichische Botschaft. Generell als "nicht seriös" stuft Konsulin Doris Fida-Srajner die Vorgehensweise ein. Also, noch einmal der Tipp des Arbeiterkammer-Chefs: Vorerst einmal nicht bezahlen.

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