"Wir haben an diesem Tag 23 Trauungen zu bewältigen. Die ersten Anfragen gab es schon im Vorjahr, da war unser Terminkalender noch nicht einmal fertig", seufzte Franz Höller vom Linzer Standesamt über den enormen Ansturm, der ihn und seine Kollegen gestern zum Rotieren brachte. Tatsächlich ist der Kult um "magische Tage" - wie den gestrigen 15. 5. 2015 - noch relativ jung. Erstmals richtig ins Rollen kam das allgemeine Interesse mit dem wirklich schönen Datum 9. 9. 99. Seither balgen sich die Brautpaare - freilich nur im übertragenen Sinne - um beliebte Daten. Auch in Schloss Ort in Gmunden wurde gestern zehn Mal geheiratet.
Zehn Hochzeiten am Tag sind in Gmunden Routine
Standesamt-Chefin Eva Blankenstein blieb gelassen: "Zehn Hochzeiten an einem Tag sind für uns Routine, das haben wir fast jeden Samstag. Der Freitag ist aber normalerweise nicht so beliebt und ausgebucht." Von Psychologen wird das Heiraten mit Schnapszahl übrigens eher skeptisch gesehen. Franz Harant, Beziehungs-, Ehe- und Familienseelsorger der Diözese Linz, hält ebenfalls nicht sonderlich viel von solchem "Hokuspokus": "Meiner Erfahrung nach planen die meisten Paare ihre Heirat wohlüberlegt und lange im Vorhinein, magische Zahlen sind nur ein Nebeneffekt."
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