Furchtbarer Skandal

Krankenhaus stellt nach Ärztefehler Rechnung

Österreich
04.04.2006 11:58
Durch einen Ärztefehler vor drei Jahren am LKH Feldkirch musste ein kleines Mädchen kurz nach der Geburt sterben. Dem noch nicht genug forderte das Krankenhaus die Eltern zum Zahlen der Rechnungen auf – sogar per Inkasso-Büro. Nach der rechtskräftigen Verurteilung einer Ärztin wegen fahrlässiger Tötung gehen deshalb in Vorarlberg nun erneut die Wogen hoch.

Die Mahnungen beruhen auf einem Kommunikationsfehler, so Gesundheits-Landesrat Bischof. "Hätte die Verwaltung gewusst, welches Drama dahinter steht, wäre das nicht passiert", beteuerte er. Der Krankenhaus-Direktor Patsch warf ein, dass er die Vorgangsweise "zumindest psychologisch nicht richtig finde". Seitens des LKH Feldkirch wurde am Montag betont, dass die noch offenen Rechnungen der Familie storniert werden. 

Der Rechtsvertreter der Eltern fordert unterdessen Entschädigung für die Schmerzen und die Trauer von der Krankenhausbetriebsgesellschaft.

Ein Meldesystem soll Fehler verhindern
Chefarzt Drexel unterstrich, dass am LKH Feldkirch täglich rund 60 Operationen stattfinden. Im Vergleich dazu gebe es pro Jahr etwa 300 medizinische Beschwerden, aus denen drei bis vier Schadenersatzansprüche folgten. "Selbst diese wenigen Fälle sind uns zu viel. Deshalb haben wir ein risiko- und fehlerminimierendes Meldesystem eingeführt", so Drexel.

Verurteilte Ärztin jetzt in Bregenz
Die verurteilte Ärztin arbeitet mittlerweile am LKH Bregenz. Laut Bischof wird das Urteil an den Disziplinaranwalt der Ärztekammer übermittelt werden, der anschließend über die weiteren Vorgänge einzuleiten und eventuell die Disziplinarkommission einzuschalten habe.

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