Angst um Umwelt

“Gold-Sauger” an der Salzach ärgert Fischer

Österreich
15.04.2015 09:26
Aufregung um die Goldsuche eines Unternehmers aus Bischofshofen in Salzburg: Er möchte mit einem speziellen Sauger die Salzach von Hallein bis Zell am See nach dem Edelmetall durchkämmen. Ihm fehlt nur noch die wasserrechtliche Genehmigung. Der Mann spricht von einer umweltfreundlichen Methode, die Fischereiverbände halten dagegen.

In Amerika hat der 35 Jahre alte Robert Schneider den "Gold-Sauger" entdeckt. Dort wird das Gerät auch zur Probenentnahme aus Gewässern verwendet. Schneider möchte beides verbinden, er will nicht nur Gold aus der Salzach fischen, sondern auch viele Informationen über die Bodenbeschaffenheiten sammeln und dann ein Buch darüber schreiben.

"Die Maschine kann von einer Person betrieben werden. Es ist eine Art Staubsauger. Da werden Wasser und Kies aus dem Fluss gesaugt. Bei einer Schleuse bleiben dann Gold, Erz, Blei und Quecksilber hängen. Danach laufen das Wasser und der Kies gereinigt - mit nur mehr zehn Milligramm Staub pro Liter - zurück in die Salzach", schildert Schneider. Alle 500 Meter will er drei Löcher bohren.

"Werden nicht in der Schonzeit saugen"
Schneider erhofft sich, so viel Gold zu finden, wie er für die Maschine bezahlt hat - einen fünfstelligen Euro-Betrag. Doch es regt sich heftiger Widerstand seitens der Fischereiverbände - man fürchtet unter anderem Schäden beim Fischbestand, was Schneider nicht verstehen kann. "Wir werden nur von Mai bis Oktober saugen, nicht in der Schonzeit. Jeder Fischer kann zu uns kommen und sich das anschauen. Wir arbeiten gemeinsam mit der Natur, nicht dagegen." 50 Schürfrechte hat Schneider bereits.

Beim Landesfischereiverband macht man sich allerdings auch Sorgen um die Kleinstlebewesen im Kies. "Da gibt es Fliegenlarven, Wasserschnecken und vieles mehr. Dieses Fischfutter wird das Ansaugen wohl nicht lebend überstehen", so Biologin Daniela Latzer. Josef Nothdurfter, Bezirksfischermeister im Pongau, sieht es genauso. "Die Fischer fühlen sich gestört, das Futter fehlt dann." Schneider kontert: "Diese Kleinstlebewesen kommen mit dem Kies zurück ins Wasser." Er kämpft weiter.

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