Wegen Skiunfällen

Spitäler in Tirol sind restlos überfüllt

Tirol
16.02.2015 16:06
Skifahrer füllen derzeit nicht nur die Betten in den Tiroler Tourismushochburgen, sondern auch jene der Unfall-Spitäler, die aus allen Nähten platzen! Längst reicht die Bettenkapazität der Unfallchirurgien nicht mehr aus, Patienten werden in anderen Abteilungen untergebracht. Die Chirurgen operieren rund um die Uhr.

Die schlimmsten Verletzungen werden in die Klinik nach Innsbruck geflogen. "Wir haben in der vergangenen Woche zwischen 130 und 180 Patienten pro Tag aufgenommen", berichtet die geschäftsführende Oberärztin Renate Larndorfer von der Unfallchirurgie. "Es sind nicht mehr Verletzte als in den vergangenen Saisonen, aber viel mehr schwere Fälle darunter, die operativ behandelt werden müssen. Betroffen sind sowohl der Schädel- als auch der Wirbelsäulenbereich. Aber natürlich auch die Klassiker wie Unterschenkel oder Kniegelenke. In der vergangenen Ferienwoche waren auffällig viele Kinder unter den Opfern. Ich führe das auf den Kunstschnee zurück. Unsere Betten sind zu hundert Prozent ausgelastet. Gangbetten wollen wir vermeiden und verlegen Patienten deshalb in andere Abteilungen. Trotz des Arbeitszeitgesetzes können wir noch immer das Beste für unsere Verletzten tun. Das jeweils diensthabende Team hat natürlich intensive Arbeit zu leisten."

"Operiert wird 24 Stunden am Tag"

In Imst, Sölden und Mayrhofen kümmert sich die private "medalp" um Skiopfer. "Wir versorgen pro Tag zwischen 120 bis 150 Verletzte", berichtet Eigentümer Dr. Alois Schranz. Mehr Knochenbrüche durch harte Pisten gibt es heuer zu versorgen, dazu viele Knie- und Schulterverletzungen. "Wir arbeiten im Schichtbetrieb zu dreimal je acht Stunden, operiert wird 24 Stunden am Tag. Im Moment haben wir noch genug Ärzte greifbar, aber wir schlittern Länge mal Breite in einen Ärztemangel. Die Zukunft sieht nicht rosig aus. Qualifizierte Ärzte zu bekommen, das ist nahezu unmöglich."

Operationen müssen verschoben werden

Aus allen Nähten platzt auch die Unfallabteilung im Krankenhaus Kufstein, wie dessen Primar Helmut Breitfuß der "Krone" berichtet: "Die Betten unserer Station sind zu hundert Prozent ausgelastet, etliche Patienten müssen in andere Abteilungen verlegt werden." Der Versorgungsauftrag kann erfüllt werden, es könne aber mehr Wartezeiten in den Ambulanzen geben und Operationen verschoben werden. "Die Patienten leiden nicht darunter, wir Ärzte müssen uns eben gut organisieren", erklärt Breitfuß.

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