Sabotageakt

Totaler Stromausfall in Kapstadt

Ausland
28.02.2006 14:47
In Südafrika haben Unbekannte einen der beiden Reaktoren in Südafrikas Atomkraftwerk Koeberg (bei Kapstadt) durch Sabotage vorsätzlich zum Stillstand gebracht. Der für öffentliche Unternehmen zuständige Minister Alec Erwin erklärte am Dienstag, ein Unfall sei ausgeschlossen.

"Die Ermittlungen dauern an und wir werden in Kürze strafechtlich gegen Einzelpersonen vorgehen", sagte Erwin. Im Innern eines Generatoren war im Dezember 2005 bei Wartungsarbeiten ein acht Zentimeter langer Bolzen entdeckt worden, der normalerweise außen angebracht ist. In der Folge hatte es tagelange Stromausfälle in Kapstadt gegeben.

Der verbliebene zweite Reaktor musste am Dienstag wegen einer Überlast erneut abgeschaltet werden. Die Bewohner wurden aufgerufen, sich bis zum Wochenende auf Stromausfälle vorzubereiten, bei denen jeweils andere Viertel und Orte mehrere Stunden lang vom Elektrizitätsnetz abgeschaltet werden.

Notversorgung mit Dieselgeneratoren
Am Wochenende hatte die Umweltorganisation Earthlife Africa behauptet, die südafrikanische Touristenmetropole sei vor wenigen Tagen einem größeren Atomunfall nur knapp entgangen. Als "letzte Verteidigungslinie" hätten nur die Dieselgeneratoren des vor den Toren der Stadt gelegenen Atomkraftwerks den verbliebenen Reaktor vorm Überhitzen geschützt. Obwohl staatliche Stellen das als unwahrscheinlich abtaten, hatte ein namentlich nicht genannter Koeberg-Mitarbeiter der Zeitung "Saturday Star" entsprechende Sorgen bestätigt. Man sei aber von einer Kernschmelze noch weit entfernt gewesen.

Der verbliebene Reaktor des Kraftwerks steht zur Wartung an und hatte bereits vor einer Woche aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden müssen. Kapstadt und sein Umland wurden danach inmitten der touristischen Hochsaison fünf Tage lang von Stromausfällen geplagt. Die Wirtschaft bezifferte den Schaden auf rund 500 Millionen Rand (70 Mio Euro). Betroffen sind Krankenhäuser, Dienstleister und Restaurants, aber auch Obst- und Weinfarmer.

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