Nazi-Literatur

Suche nach Nazi-Literatur in unseren Gefängnissen

Österreich
09.02.2006 10:54
Österreichs Gefängnisbüchereien sollen nach rechtsextremer Literatur durchsucht werden. Der Historiker und Buchautor Oliver Rathkolb soll die Bibliotheken auf fragwürdige Werke durchsuchen, sagte Justizministerin Karin Gastinger. Anlass für die Initiative war eine Aussage des umstrittenen britischen Historikers und Holocaust-Leugners David Irving, der während seiner Untersuchungshaft in Österreich in der Bibliothek eines Grazer Gefängnisses eigene Bücher gefunden und signiert hatte.

Indessen wurde bekannt, dass auch in Büchereien weiterer Justizanstalten Irving-Bücher auszuleihen waren. Alle vorhandenen Exemplare sind nach Angaben der Ministerin mittlerweile aus den Bibliotheken entfernt worden. Rathkolb soll nun die verbliebenen Bestände auf Werke mit rechtsextremem Gedankengut untersuchen und entsprechende Bände aus den Regalen nehmen.

Irving sitzt in U-Haft
Irving, der seit 1989 in Österreich per Haftbefehl gesucht worden war und am 11. November in der Steiermark festgenommen wurde, sitzt mittlerweile in Wien in Untersuchungshaft. Der 67-Jährige muss sich am 20. Februar einem Schwurgericht stellen. Ihm wird vorgeworfen, bei Vorträgen unter anderem die Existenz von Gaskammern in Auschwitz geleugnet zu haben. Das Leugnen von Nazi-Verbrechen kann in Österreich in besonders schweren Fällen mit bis zu 20 Jahren Gefängnis bestraft werden.

Der Autor zweier höchst umstrittener Hitler-Biografien war erstmals bereits 1984 in Österreich festgenommen und nach Deutschland abgeschoben worden. Da er seine Thesen 1989 in Österreich wiederholte, gilt er hier als Wiederholungstäter. Unter anderem behauptete er in seinen Büchern, Adolf Hitler habe von der Vernichtung der Juden nichts gewusst.

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