NGO tadelt Irak

Massenexekutionen von Sunniten als Racheakt

Ausland
12.07.2014 08:26
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat irakischen Sicherheitskräften und regierungsnahen Milizen Massenexekutionen von sunnitischen Häftlingen vorgeworfen. Seit dem 9. Juni hätten sie offenbar mindestens 255 Gefangene in sechs Städten und Dörfern hingerichtet, teilte HRW am Freitag mit. HRW berief sich auf Augenzeugen sowie Vertreter der Sicherheitskräfte und der Regierung.

Bei den Hinrichtungen handelt es sich demnach offenbar um Racheakte für Gräueltaten der Terrorgruppe ISIS. HRW hatte der sunnitischen Gruppe Ende Juni ebenfalls Massenexekutionen vorgeworfen.

ISIS-Milizen haben den Irak mit ihrem Vormarsch Anfang Juni in eine schwere Krise gestürzt. Kurdische, sunnitische aber auch schiitische Politiker werfen Regierungschef Nuri Al-Maliki vor, Sunniten diskriminiert und so den Vormarsch der Extremisten erst möglich gemacht zu haben.

Zerfällt der Irak bald in drei Teile?
Der andauernde Machtkampf macht einen Zerfall des Iraks in drei Teile immer wahrscheinlicher. Die Kurden im Norden planen bereits ein Referendum über die Unabhängigkeit ihrer Autonomiegebiete. Die Kurden liegen seit Jahren mit der Zentralregierung über Kreuz und werfen ihr vor, fällige Überweisungen aus dem Staatsbudget zurückzuhalten. Da die autonome Region eigenständig Öl exportiert, sieht die kurdische Führung in Erbil kaum noch einen Sinn darin, in einem gemeinsamen Staatsverband zu bleiben.

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