„Die soziale Infrastruktur in der Steiermark ist akut gefährdet.“ Mit einer drastischen Warnung wendet sich das neue Bündnis soziale Steiermark an die Öffentlichkeit. Grund sind die Förderentscheidungen für das kommende Jahr.
39 Sozialprojekte erhielten in der Vorwoche die Nachricht, dass das Land Steiermark sie 2026 nicht fördern wird. Besonders stark betroffen ist der Integrationsbereich, wo die Mittel um mehr als 80 Prozent gekürzt werden – aber nicht nur, wie das erst vor Kurzem gegründete Bündnis soziale Steiermark (ein Zusammenschluss von vier Dachverbänden mit 170 Organisationen) nach einer Analyse der Förderbescheide mitteilt.
So gibt es „deutliche Kürzungen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen“, das Budget sinkt um bis zu zehn Prozent. Konkret betroffen ist etwa ein Projekt zur Unterstützung langjähriger Mitarbeiter mit Behinderung: Die bisherige individuelle Begleitung sei nicht mehr möglich, für zwei Personen stehe die Kündigung im Raum.
Lücken werden nicht geschlossen
Angebote für Erwachsenensozialarbeit fallen völlig weg, mobile Jugendsozialarbeit und Streetwork werden stark eingeschränkt, bei der Arbeitsassistenz weniger Stunden genehmigt. „Die Kürzungen treffen keine abstrakten Systeme, sondern Menschen: Langzeitarbeitslose, Jugendliche, Geflüchtete, Menschen mit Behinderung, Familien in Krisen, Wohnungslose“, heißt es vom Bündnis. Die Lücken könnten nicht kompensiert werden.
„Damit stehen viele Menschen, die bisher auf diese Leistungen angewiesen waren, ab 2026 vor der Realität, dass sie keine oder nur stark eingeschränkte Unterstützung erhalten.“ Und ab 2027 könnte der Sparkurs noch verschärft werden.
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