



Erfreuliche Nachrichten von der Automesse im chinesischen Guangzhou: Der Autobauer GAC hat einen Deal mit Magna unterzeichnet und fertigt ab sofort ein E-Modell in Graz. Ein Lichtblick für die schwächelnde steirische Automobilbranche und ihre Angestellten.
Lange wurde spekuliert, jetzt ist es fix: Der chinesische Autobauer GAC (Guangzhou Automobile Group) macht mit Magna gemeinsame Sache. Es ist bereits der zweite große chinesische Name, der auf Graz als europäischen Produktionsstandort setzt. So fertigt Xpeng bereits zwei E-Modelle (G6 und G9) im Werk in der steirischen Landeshauptstadt – ein weiteres, der Xpeng P7+, soll zeitnahe folgen.
In derselben Produktionshalle rollt ab sofort auch der Aion V von GAC vom Band, das wurde am Freitag im Rahmen der großen Automesse in Guangzhou verkündet. Eine Jubelmeldung, die die steirische Automobilbranche nach der Hiobsbotschaft der Kündigungswelle bei AVL gebrauchen kann. „Wir freuen uns über die Kooperation mit GAC als langfristigen Partner für Europa. Der Suv Aion V ist ein erster wichtiger Schritt in dieser Partnerschaft“, sagt Magna-Manager Kurt Bachmaier vor Ort zur „Krone“.
Neuester Stand der Technik
Vor zweieinhalb Jahren habe man begonnen, das Netzwerk hier in China aufzubauen, jetzt trägt die Arbeit Früchte. Das Modell von GAC kann sich sehen lassen: Das E-Auto punktet mit einer qualitativen Innenausstattung und modernster Software. Hinter dem minimalistischen Design verbirgt sich enormes Know-how, von dem sich europäische Hersteller eine Scheibe abschneiden können.




„Jeder Schritt in Richtung Internationalisierung ist wichtig. Ziel muss es sein, langfristige Partner für die Steiermark zu finden, sodass auch unsere Zulieferer davon profitieren können“, sagt Wirtschaftslandesrat Willibald Ehrenhöfer (ÖVP) und spielt damit auch auf künftige neue Stellen an. Er begleitet aktuell steirische Betriebe auf der Delegationsreise in der Region rund um Guangzhou, um mögliche weitere Kooperationen auszuloten.
China galoppiert Europa davon
„Europa ist nicht mehr der Nabel der Weltwirtschaft“, sagt Ehrenhöfer. Stattdessen wurde Asien zum Technologievorreiter – fliegende Autos und menschenähnliche Roboter sind hier bereits Realität. Man müsse auf Kooperationen statt Konkurrenzdenken setzen, meint der steirische Wirtschaftslandesrat. Unter anderem braucht es eine entsprechende Lade-Infrastruktur für die chinesischen E-Autos, die schon bald die steirischen Straßen erobern werden. „Stimmen Qualität, Komfort, Design und Preis, so wird auch der Europäer auf ein chinesisches Auto umsteigen.“
Für die beiden chinesischen Hersteller bietet die Partnerschaft mit Magna vor allem den Vorteil, die europäischen Strafzölle auf E-Autos (der Höchstsatz liegt bei 35,3 Prozent) zu umgehen. Das ist möglich, indem die Fahrzeuge in Kleinteilen geliefert und anschließend bei Magna zusammengebaut werden (bekannt als „semi knocked down“). „Zu welchen Stückzahlen in Graz produziert wird, können wir noch nicht beantworten“, sagt Bachmaier. So viel ist sicher: Es soll nicht der letzte chinesische Auftrag für den steirischen Leitbetrieb gewesen sein.
Die Pressereise erfolgt auf Einladung des Landes Steiermark.
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