Im Zusammenhang mit den täglichen Megastaus von Wattens bis nach Innsbruck wirft Fritz Gurgiser dem Land und den Behörden Untätigkeit vor. „Wir brauchen eine Dosierung auf Knopfdruck“, sagt der Transitforums-Chef. Er denkt nun sogar laut über eine Klage nach.
Fritz Gurgiser wird auch im 31. Jahr seines Kampfes gegen den Transit nicht müde, den Finger auf die offene Wunde zu legen. Wobei er schon anmerkt, dass „das Jahr 2025 das bisher übelste Transitjahr in der Geschichte des Transitforums“ sei. Der Grund sind die unzähligen, täglichen Staustunden an der A12 Inntal- sowie der A13- und A22 Brennerautobahn, an der Fernpass-Transitroute und auch anderen Straßen in der direkten Landesverwaltung. „Ein Hauptgrund dafür sind mittlerweile eine Million Transit-Lkw an Umwegverkehr, die dazu beitragen, dass die gesetzliche Vorgabe – dazu zählen die Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs ganzjährig, Tag und Nacht, zu gewährleisten – nicht eingehalten wird“, erklärt Gurgiser im Gespräch mit der „Krone“.
Leider ist die Wirtschaftskammer derzeit zu sehr mit sich beschäftigt, sodass sie sich nicht um die Anliegen ihrer Unternehmer kümmern kann. Doch das machen wir nun.

Fritz Gurgiser, Transitforum
Bild: Birbaumer Christof
„Wir helfen der Wirtschaftskammer gerne aus“
Die Verkehrspolizei wird so immer mehr zur „Stauverwaltungspolizei“ degradiert – „Politik und Behörden verschließen die Augen davor“. Wie übrigens auch die Wirtschaftskammer – die sei, so Gurgiser, derzeit mit sich selbst beschäftigt und habe keine Zeit, sich um die Anliegen der Unternehmer zu kümmern: „Wir helfen der Kammer aber gerne aus! Zumal wir uns als Praktiker gut in der Sache auskennen und wissen, wo der Schuh drückt.“ Die Auswirkungen seien jedenfalls verheerend. Gurgiser: „Das ist der Totengräber der Regionalwirtschaft!“ Von den Unannehmlichkeiten für die Pendlerinnen und Pendler einmal abgesehen, ist der volkswirtschaftliche Schaden der täglichen Staus enorm. „Das führt zu einer Wettbewerbsverzerrung“, weiß Gurgiser aus den Gesprächen mit betroffenen Unternehmern. In seinen Augen gibt es nur eine Lösung – und zwar eine bedarfsorientierte Dosierung zwischen Rosenheim und dem Brenner (noch besser bis Verona), die jederzeit auf Knopfdruck abrufbereit ist.
Die aktuelle Situation erinnert ihn an Pfingsten 2017, als ebenfalls das ganze Land stillstand und das Transitforum eine Lkw-Blockabfertigung einforderte. „Damals haben uns Landespolitik und Behörden umgehend erklärt, dass das europarechtlich unmöglich sei. Die Geschichte hat uns gelehrt: Es war doch möglich – weil wir nicht locker gelassen haben. Und das werden wir auch jetzt nicht“, verspricht Gurgiser den Pendlern, Anrainern und Unternehmern.
„Wir müssen an den Grenzen dosieren“
Sein Appell an Politik und Behörden: „Unternehmen Sie umgehend alles, um die Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs herzustellen, um weitere Schäden nach dem Vorsorge-, Vorbeugungs- und Verursacherprinzip abzuwenden. Geschieht das nicht, werden wir rechtlichen Schritte einleiten, auf die wir grundsätzlich aber gerne verzichten würden!“
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