Noch vor der offiziellen Präsentation der neuen steirischen Spitalslandkarte sickern bereits erste brisante Details durch: Die Abteilung für Orthopädie am LKH Bad Radkersburg soll geschlossen werden. Selbst für Schnittwunden und kleine Frakturen werde man künftig nach Wagna fahren müssen, schlagen regionale Vertreter Alarm.
Am Montag wird der mit Spannung erwartete Regionale Strukturplan Gesundheit 2030 präsentiert. Er legt fest, wie die künftige steirische Spitalslandkarte aussehen wird. Nicht nur im Ausseerland, auch in Bad Radkersburg gehen die Wogen hoch. Das befürchtete Aus für die Orthopädie im lokalen Krankenhaus dürfte tatsächlich eintreffen. Das hat Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) Vertretern der Region mitgeteilt, wie die „Plattform für ein lebenswertes Bad Radkersburg“ am Donnerstag in einem Schreiben verriet.
„Das bedeutet schlicht und einfach, dass die Orthopädie in Bad Radkersburg bald Geschichte sein und somit künftighin auch die chirurgische Notversorgung bei Schnittwunden, kleinen Frakturen, Prellungen oder Zerrungen gänzlich wegfallen wird! Dafür wird man dann nach Wagna fahren müssen“, schreiben die Verantwortlichen.
Die Begründung des Gesundheitslandesrates: Es sei nicht zu rechtfertigen, dass für eine ausschließlich orthopädische Abteilung ohne Traumatologie ein vollständiges Anästhesie-Team bereitgestellt wird. Zudem gäbe es in der Steiermark weitere 16 Abteilungen, an denen man die in Bad Radkersburg angebotenen Operationen durchführen würde.
Kleine Trostpflaster
Es gibt Trostpflaster, wenn auch eher kleine. So wird die Abteilung für Remobilisation und Nachsorge ausgebaut und ein Primärversorgungszentrum mit Rund-um-die-Uhr-Dienst eröffnet. Die interne Tagesklinik mit endoskopischen Untersuchungen bleibt aufrecht, ebenso wie der Notarzt-Stützpunkt Bad Radkersburg.
Den Zuständigen der Plattform reicht das nicht. Sie fordern Planbarkeit von dem Gesundheitslandesrat: „Wann genau zwischen 01.01.2026 und 31.12.2029 die Abteilung geschlossen werden wird, wurde uns leider nicht beantwortet, was aus unserer Sicht mangels entsprechender Klarheit einen weiteren großen Belastungsfaktor für die ohnehin schon massiv betroffene Belegschaft darstellt.“ Sie rufen die Lokalpolitik auf, sich gegen das Vorhaben zu wehren.

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