Nach „Krone“-Berichten

Zwei Tote: Kunasek beruft Landes-Sanitätsrat ein

Steiermark
29.10.2025 19:05

Nachdem die „Krone“ ans Licht brachte, dass kürzlich ein 19-Jähriger und ein 49-Jähriger in der Region Steirische Eisenstraße gestorben sind und es lange gedauert hat, bis ein Notarzt eingetroffen ist, tut sich jetzt etwas: Landeshauptmann Mario Kunasek beruft den Landessanitätsrat ein. Das steirische System soll auf den Prüfstand. 

Es waren zwei Fälle, die schockierten, als die „Krone“ sie kürzlich an die Öffentlichkeit brachte: Ein 19-jähriger Ungar saß als Beifahrer in einem Pkw, als er auf dem Weg von Altenmarkt nach Admont plötzlich über Übelkeit klagte. Der Fahrer hielt an, der junge Mann stieg aus – und brach zusammen.

Die Rettungskette wurde umgehend aktiviert, doch das Notarztteam konnte erst später als in einem Ballungsraum am Unfallort am Buchauer Sattel in St. Gallen eintreffen. Ursache für die Verzögerung war das schlechte Wetter: Der Hubschrauber konnte zwar starten, jedoch nicht landen. Für den jungen Mann kam jede Hilfe zu spät, er verstarb vermutlich an einem Herz-Kreislauf-Versagen.

Familienvater kollabierte
Durch diesen Bericht kam ein weiterer Fall ans Licht: Am 13. Oktober kollabierte in der Gemeinde Radmer ein 49-jähriger Familienvater vor den Augen seiner Frau. „Fast 45 Minuten vergingen, bis das Notarztteam eintraf. Zum Glück waren innerhalb kürzester Zeit fünf First Responder vor Ort“, berichtet ein Sanitäter. Die Vermutung in beiden Fällen: Wären die Patienten schneller versorgt worden, würden sie heute vielleicht noch leben.

Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) macht die Causa nun zur Chefsache. Er kündigt an, den Landessanitätsbeirat einberufen zu lassen. Er tagt spätestens nächste Woche. Vorsitzender ist Erich Schaflinger, ärztlicher Direktor des LKH Hochsteiermark. „Wir werden die Ursachen analysieren und dort nachschärfen, wo es nötig ist, damit unser Gesundheitssystem auch unter Druck verlässlich funktioniert“, so Kunasek in den sozialen Medien.

„Bestehende Systeme hinterfragen“
Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) hat Schaflinger nach den Vorfällen in Oberösterreich (zwei Menschen konnten bei Notfällen nicht rasch in Krankenhäusern versorgt werden und verstarben) ebenfalls ersucht, in der Sitzung die Abläufe in der Steiermark zu analysieren. Im Zentrum steht die Frage, wie freie Kapazitäten unter den Spitalsträgern noch enger abgestimmt werden können. 

„Nachrichten wie jene der vergangenen Tage machen betroffen. Daher ist es unumgänglich, auch bestehende Systeme zu hinterfragen und zu optimieren“, so Kornhäusl. Er hebt hervor, dass es in der Steiermark 20 bodengebundene Notarztstützpunkte, drei Notarzthubschrauber sowie viele „First Responder“ (ausgebildete Ersthelfer) gibt. 

Porträt von Steirerkrone
Steirerkrone
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