Über den Wellen des Herrensees in Litschau im Waldviertel braut sich ein immer heftigerer Proteststurm gegen einen geplanten Campingplatz zusammen. An vorderster Front kämpft, wie berichtet, Burgschauspieler Nicholas Ofczarek.
Drei Hektar unberührtes Wiesenparadies sollen im Ortsteil Hörmanns versiegelt werden. Geplant ist dort, wie berichtet, ein Campingplatz für 136 Wohnmobile mit je 84 Quadratmetern Stellfläche und eine Plastik-Schwimmbrücke mitten über den See!
Massive Eingriffe befürchtet
„Das bedroht das gesamte, sensible Ökosystem. Straßen müssten gebaut, Abwasserkanäle verlegt, elektrische Leitungen installiert werden. Alles zusammen sind das massive Eingriffe, die Flora, Fauna sowie den Wasserhaushalt empfindlich stören würden“, befürchten Naturschützer.
Ofczarek: „Juwel an Ursprünglichkeit“
An vorderster Front steht – unterstützt von Greenpeace – nach wie vor Burgschauspieler Nicholas Ofczarek, dessen sonore Stimme als einer der ersten Prominenten Alarm schlug. Der österreichische Star-Schauspieler warnt neuerlich: „Dieses Juwel an Ursprünglichkeit darf nicht von Wohnwagen überrollt werden. Wer die Ruhe des Herrensees beeinträchtigt, zerstört mehr als Landschaft – er greift in die Seele des Ortes ein.“
Protestgruppe wächst weiter
Sein Blick streift über das glitzernde Wasser und die Wiesen, die bald unter Asphalt begraben sein könnten. Man spürt die Entschlossenheit eines Mannes, der – wie der legendäre Künstler Ernst Molden – für die Rettung der Heimat kämpft! Auch Zeno Stanek, Intendant und Gründer des renommierten Schrammelklang-Festivals in Litschau, sieht das Projekt dem Vernehmen nach kritisch.
Ich verstehe, dass sich Litschau um Campinggäste bemüht. Ein kleineres Projekt mit bestehender Zufahrt an geeigneterem Ort ist gut vorstellbar.
Grün-Mandatarin Silvia Moser
Bild: Grüne NÖ
Tenor vieler kulturbegeisterter Besucher: „Dieses stimmungsvolle Event lebt von Ruhe in lauen Sommernächten.“ Silvia Moser, Waldviertler Landtagsabgeordnete der Grünen, bezeichnet das Projekt als unausgereiften Schildbürgerstreich: „Es gibt keine geeignete Zufahrt, das Gelände ist abfallend und müsste terrassenförmig aufbereitet werden. In Summe bedeutet das Bodenversiegelung in einer besonders kostbaren Region.“
Warten auf nächste Gemeinderatssitzung
Bürgermeister Johann Hirschmann hält sich derweil noch vage. „Die Widmung von Grundstücken für Campingplätze steht zwar auf der Tagesordnung unserer Gemeinderatssitzung am 27. Oktober. Ein konkretes Projekt ist mir aber nicht bekannt.“
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