Fünf Millionen Euro fehlen: Nachdem die Förderungen für das Universalmuseum Joanneum empfindlich gekürzt wurden, präsentieren die Geschäftsführer nun die Sparpläne für 2026: Es gibt keine Steiermark Schau mehr, Mitarbeiter werden gekündigt, es gibt mehr Schließtage und künftig keinen freien Eintritt für Besucher unter 19 Jahren mehr.
„Wir wären eigentlich auf einem guten Weg“, sagt Marko Mele. Der wissenschaftliche Leiter des Universalmuseums Joanneum (UMJ) wird am Ende des Jahres wohl einen Besucherrekord vermelden können – rund 1,1 Millionen Menschen werden eines der 20 Museen und den Zoo besucht haben, die Teile des UMJ sind.
Doch mit der Präsentation des Landesbudgets am Donnerstag begann eine neue Zeitrechnung: Um 3,2 Millionen Euro wurde das UMJ gekürzt, mit den gestiegenen Personal- und Energiekosten bedeutet das: Für 2026 fehlen fünf Millionen Euro. „Um den Betrieb des Museums langfristig sichern zu können, sind wir gezwungen, umfangreiche Einsparungsmaßnahmen zu ergreifen“, sagt der kaufmännische Leiter Josef Schrammel.
Einen Großteil (drei Millionen Euro) kann man mit der Absage der Steiermark Schau 2027 abfedern. Zudem werden an zahlreichen Häusern ab 1. Jänner Schließtage eingeführt bzw. diese erweitert: Das Freilichtmuseum Stübing wird an einem Tag die Woche zubleiben, Schloss Trautenfels an zwei Tagen. Im Volkskundemuseum, Museum für Geschichte und den Rosegger-Museen wird auf zwei Schließtage erhöht. Ebenso in Schloss Stainz, bei dem zudem die Winterpause verlängert wird.
Rund 20 Dienstnehmer verlieren ihren Job
Damit verbunden ist ein Personalabbau: 15 Vollzeitstellen werden gestrichen, rund 20 Dienstnehmer verlieren ihren Job. „Das ist ein Schritt, der uns als Museum, dessen Exzellenz auf dem Know-how, der Erfahrung und der Leidenschaft der Mitarbeiter beruht, besonders schwergefallen ist“, so Mele. Weiters muss der freie Eintritt für Besucher unter 19 gestrichen werden – sie werden je nach Standort zwischen 2,50 und 3,50 Euro für ihr Ticket zahlen müssen. Auch das Budget für Sammlungsankäufe und Marketing wird gekürzt und die Museumsakademie eingestellt.
Und der Blick in die Zukunft ist leider nicht viel optimistischer: Denn für 2026 konnte man mit einem einmaligen Zuschuss der Gesellschafter und der Auflösung von Rücklagen noch zusätzliche 2,1 Millionen zusammenkratzen. Diese stehen 2027 nicht mehr zur Verfügung, zudem hat Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) angekündigt, die ORF-Landesabgabe 2027 abzudrehen, die ein wichtiger Teil des Kulturbudgets ist: „Das heißt, wir müssen jetzt schon einen Prozess starten, um für 2027 gerüstet zu sein“, weiß Schrammel.
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.