Ein Lokführer (60) der Zillertalbahn in Tirol muss mit dem Tod von zwei Fußgängern fertigwerden. Nun stand der Mann zudem als Beschuldigter wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht. Doch hat er etwas falsch gemacht?
Ein im Tiroler Zillertal lebendes Paar (59 und 60 Jahre) aus Serbien wollte im Februar eigentlich nur eine Eistruhe zum Entsorgen über einen unbeschrankten Bahnübergang schleppen. Doch die beiden wurden bei Einbruch der Dämmerung vom Zug gerammt und waren auf der Stelle tot.
Truhe verdeckte vermutlich die Sicht
Hätte der nun wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Lokführer noch bremsen können? „Nein“, meinte ein Sachverständiger in Innsbruck vor Gericht. Das Duo sei aufgrund der Truhe unter Umständen erst zwei Sekunden zuvor für den 60-Jährigen sichtbar gewesen.
„Man muss ihm dann auch noch eine Reaktionszeit von einer Sekunde zugestehen“, sagte er zusätzlich. Das bedeute: Sowohl Signal als auch eine sofortige Vollbremsung hätte keine nennenswerte Wirkung mehr gehabt. Ob ein solches überhaupt abgegeben wurde, konnte der Gutachter auf Nachfrage von der Richterin nicht sagen.
Am Ende gab es einen Freispruch im Zweifel. „Es kann nicht zu 100 Prozent festgestellt werden, wie sich die Situation tatsächlich zugetragen hat“, sagte die Richterin.
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