Zwei abenteuerlustige Freunde ließen sich auf Flügeln einmal über den ganzen Kontinent tragen. Auf ihrem Weg bis zur Nordsee war durchaus auch Improvisationstalent gefordert.
Die Zahlen sprechen für sich: 4200 Kilometer legten Erich Klug und Walter Taferner quer durch Europa zurück – 60 Stunden verbrachten sie in der Luft. Anfang August starteten die beiden Steirer ihr Abenteuer, über zwei Wochen lang sollten sie unterwegs sein.
Aber von Anfang an: „In den 80er-Jahren habe ich den Drachentrike-Schein gemacht“, erzählt Taferner. Schnell entdeckte der heute 61-Jährige seine Leidenschaft für den „motorisierten Drachen“, in Erich Klug fand er etwas später einen „Fliegerfreund“. Gemeinsam stellten sie sich die Frage, wie weit man sich mit den Flügeln tragen lassen könnte.
Und so führte sie die Reise mit Startpunkt Mariazell über Bayern nach Norddeutschland und an die dänische Grenze. Weiter ging es an die Ostsee und nach Polen – allerdings nicht allzu weit ins Landesinnere, „weil die Russen dort den Funk stören“, erzählt Taferner. Auch am Weg über Tschechien warteten Komplikationen: „Da haben uns der Wind und der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Insgesamt absolvierten die beiden Steirer 29 Landungen, ehe sie wieder nach Österreich zurückkehrten und schließlich ihren Ausgangspunkt Mariazell ansteuerten.
Campen mit leichtem Gepäck
Die Nächte verbrachten sie meist am Feld im Zelt. Und das mit sehr leichtem Gepäck: „Zelt, Schlafsack, Liegematte, Zahnbürste, zwei Unterhosen, zwei T-Shirts und zwei Paar Socken.“ Dazu noch das notwendigste Werkzeug für Notfälle. Davon mussten sie auch Gebrauch machen: So wurde ein Benzinschlauch spröde, und einmal fiel der Strom mitten im Flug aus.
Abenteuerlich war auch die Suche nach Treibstoff. Teilweise mussten die beiden zehn Kilometer zu Fuß zurücklegen, um an Benzin zu kommen. „Einmal hat uns ein Bauer hingeführt.“
Im Endeffekt haben sich die Strapazen aber ausgezahlt. „Jeder Platz war für sich wunderschön“, sagt Taferner. Seine Abenteuerlust ist noch längst nicht gestillt: „Nächstes Jahr wollen wir von Österreich aus ans Schwarze Meer fliegen.“
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