Der Bauernbund übt in der Tiroler Volkspartei eine bedeutende Machtstellung aus. Wer dort an der Spitze steht, gehört meist auch der Landesregierung an. In Tirol gibt es hier ein Duell.
Das laufende Jahr 2025 wird als „wahlarmes“ in die politische Geschichte eingehen. Es gab lediglich die Wirtschaftskammerwahl, die aber von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird und bei der auch die Wahlbeteiligung mit gerade einmal 37 Prozent traditionell niedrig ist, also Luft nach oben hat.
Auch das kommende Jahr wird kaum von Wahlen in Tirol geprägt sein – außer es kommt zu einer unvorhergesehenen Auflösung einer bestehenden Bundes- bzw. Landesregierung.
Große Fußstapfen für möglichen Kandidaten
Eine kleine, aber nicht unwichtige Weichenstellung wird aber im Herbst des kommenden Jahres stattfinden: Die Wahl im Tiroler Bauernbund. Diesbezüglich gibt es bereits die eine oder andere inoffizielle Munkelei, soll auch so manche Sense bereits scharf gemacht worden sein. Im Mittelpunkt dabei stehen zwei Personen. Zum einen Tirols 2. Landeshauptmann-Stv. Josef Geisler (ÖVP), der auch Obmann des Bauernbundes ist und seinen, fast könnte man sagen, schon ewigen Mit- und auch Gegenstreiter Josef Hechenberger, der aktuell im Nationalrat sitzt und Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol ist. Hechenberger scharrt lange schon in den Startlöchern, um politisch aufzusteigen und um endlich in die Fußstapfen von Geisler zu treten, der seit 1994 (!) im Landtag sitzt und seit 2013 auch das Amt des LH-Stellvertreters inne hat.
Freilich wusste der amtierende Bauernbundobmann bisher bestens, jegliche Nachfolgedebatte im Keim zu ersticken, diese gewisse „Bauernschlauheit“ beherrsche Geisler wie nur ganz wenige, heißt es. Doch es könnte diesmal freilich ganz anders sein. Denn glaubt man den Munklern, die sich natürlich (noch) im Hintergrund halten, will man erreichen, dass Geislers Tage als Politiker dem Ende zu gehen, wollen vor allem die Jungen im Bauernbund endlich eine „Wachablöse“ des bald 65-jährigen Geisler. Und diese soll in Person des noch 50-jährigen Alpbachtalers Hechenberger einhergehen, der seit 2007 Präsident der Landwirtschaftskammer ist. Vom Klang her ein schönes Amt, die bestimmende Kraft ist aber der Bauernbund – und zwar landesweit weit einflussreicher, als so mancher glaubt.
Die Tiroler Bevölkerung wesentlich mehr betreffend sind dann die nachfolgenden Wahlen. Den Auftakt bildet die Landtagswahl (2027), im Jahr darauf stehen die Gemeinderatswahl und auch die Wahl eines neuen Bundespräsidenten an, gefolgt von der Nationalratswahl und der Arbeiterkammer-Wahl, die planmäßig 2029 stattfinden sollen.
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