Kritik an Vorstoß

Stadt will Werft-Areal für „Donauinsel“ kaufen

Niederösterreich
14.08.2025 09:15

Die Stadt Korneuburg will das Werft-Areal nach der Pleite der Signa kaufen. Ein entsprechendes Angebot werde vorbereitet, verkündet die SPÖ – und erntet damit Kritik der ÖVP: „Das schwächt unsere Verhandlungsposition!“

Die Stadt Korneuburg will beim Werft-Areal „All-in“ gehen und wohl ganz tief in die Tasche greifen. „Wir haben uns überparteilich darauf geeinigt, ein Kaufangebot abzugeben“, informierte SPÖ-Vizebürgermeisterin Bernadette Haider-Wittmann bei einer Pressekonferenz mit Landesparteichef Sven Hergovich. 

Wird „Fantasie“ Realität?
Vor fast genau einem Jahr waren die Sozialdemokraten nach der Pleite der Signa mit ihren Plänen nach vorne geprescht, dem einstigen Immobilienriesen dessen Fläche auf der Werftinsel abzukaufen und nach Wiener Vorbild ein Naherholungsgebiet zu schaffen – ein Vorschlag, der damals von ÖVP-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner als „unfinanzierbare Fantasie“ bezeichnet wurde.

SPÖ-Vizebürgermeisterin Bernadette Haider-Wittmann und Landesparteichef Sven Hergovich wollen ...
SPÖ-Vizebürgermeisterin Bernadette Haider-Wittmann und Landesparteichef Sven Hergovich wollen eine Donauinsel für Niederösterreich.(Bild: SPÖ NÖ)

Doch fast ein Jahr später ist er nahe an die Realität gerückt. Damit das Grundstück nicht an den nächsten Investor weitergereicht wird, will die Stadt mit dem Ankauf das Zepter selbst in die Hand nehmen. „Wir bereiten ein faires Angebot vor, das die Stadt notfalls selbst stemmen könnte“, erklärt Haider-Wittmann. Davor habe man bereits eine Bausperre beschlossen, den UVP-Antrag zurückgenommen und wichtige Gespräche mit Partnern geführt.

„Eine historische Chance“
Dennoch hofft sie freilich auf Unterstützung vom Land. „Wir können 78.000 m² direkt an der Donau zu einer grünen Insel im Herzen Niederösterreichs machen – für Naherholung, leistbaren Wohnraum, Kultur und Gastronomie. Das ist eine historische Chance, die wir nicht wiederbekommen“, appelliert Hergovich an die schwarz-blaue Landesregierung. Viele Parks und Erholungsräume in Niederösterreich seien durch die gemeinsame Kraftanstrengung von Gemeinden und Land entstanden. „Lasst uns zeigen, dass das auch in Korneuburg gelingt“, so Hergovich.

„Das schadet uns“
Für Unverständnis sorgt der Vorstoß bei ÖVP-Bürgermeister Christian Gepp. „Intern ist seit Monaten bekannt, dass wir das Areal erwerben möchten und ein umfassendes, durchdachtes Angebot für die Signa-Grundstücke vorbereiten. Dass unsere Kaufabsicht auf diesem Weg nach draußen geht, schwächt unsere Position“, kritisiert er das Vorpreschen der SPÖ.

„Spannend“ findet Gepp die Vorgehensweise von Hergovich. „Er hat versprochen, dass er uns hilft. Meine Mails dazu beantwortet er aber nicht. Stattdessen will er ein Thema wieder hochkochen, für das es gar keinen Neuigkeitswert gibt. Gepp betont, dass man im Korneuburger Gemeinderat parteiübergreifend und gemeinsam an einer, für die Stadt umsetzbaren Lösung für das Werftgelände an der Donau arbeite. „Denn wir wollen Korneuburg als Kleinstadt erhalten und mehr Grünflächen für die Bevölkerung schaffen“, so der Bürgermeister.

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