Naturschützer entsetzt

Pöllinger-Abgang: „War eine Watsche für uns alle“

Steiermark
16.07.2025 21:04

Die steirische Naturschutzszene ließ am Mittwoch die abgelöste Umweltanwältin Ute Pöllinger noch einmal hochleben. In einem offenen Brief an die Landesregierung fordert man Aufklärung, wie es genau zur Neubesetzung der wichtigen Stelle kam. 

Die deutlichsten Worte fand wie immer der „Huchen-Franz“: „Das war nicht nur eine Watsche für die Ute, sondern für uns alle“, donnerte der bekannte Fischschützer Franz Keppel in den Raum. „Wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken.“

Zusammenrücken, das taten hochrangige steirische Umwelt- und Naturschützer Mittwochabend auf Einladung der Grünen. Diese veranstalteten ein kleines Fest für Ute Pöllinger, die seit wenigen Tagen, nach mehr als 20 Jahren, nicht mehr Umweltanwältin der Steiermark ist. Wie berichtet, leitet nun der Jurist Maximilian Lughofer (33) die beim Land angesiedelte, aber weisungsfreie Stelle.

„Wir werden weiterkämpfen“
Pöllinger tat der große Zuspruch sichtlich gut. Sie wird künftig in der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz arbeiten. Laut der grünen Parteichefin Sandra Krautwaschl hat Pöllinger „bewiesen, dass man mit Mut, Unabhängigkeit und fachlicher Expertise die Natur zum Wohle von uns Menschen schützen kann. Sie war und ist für uns alle ein Vorbild.“ Wie andere auch an diesem Abend betonte sie: „Wir werden weiterkämpfen!“

Auch Steven Weiss, Biologe an der Uni Graz, und Christian Komposch (Ökoteam) hielten Reden – und verfassten gemeinsam mit weiteren Experten (Christian Berg, Karin Hochegger und Werner Holzinger) einen Appell an die Landesregierung. Sie fordern darin, die Entscheidungsgrundlagen und Protokolle der Auswahlkommission sowie auch die Namen der beteiligten Kommissionsmitglieder offenzulegen.

Viel Arbeit für Pöllingers Nachfolger
Hervorgehoben wird in dem Schreiben vor allem Pöllingers Doppelqualifikation als Biologin und Juristin. „Es wäre eine unverzeihliche Verschwendung, diese so überaus wertvolle personelle Ressource nicht genau dort einzusetzen, wo sie den maximalen Nutzen für unsere schöne Steiermark mitsamt ihrer Tier- und Pflanzenwelt zum Wohle ihrer Bevölkerung bringt – in der Position der Umweltanwaltschaft des Landes.“

Pöllinger gab pro Jahr übrigens 1000 bis 1500 Stellungnahmen ab und hatte in mehr als 600 Verfahren Parteienstellung. Auf ihren Nachfolger und sein kleines Team wartet also viel Arbeit.

 

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