Hohe Energiepreise, hohe Inflation – die Kosten galoppieren davon. Fast jedes zweite Industrie-Unternehmen in Niederösterreich denkt bereits an Absiedelung.
Die Industrie in Niederösterreich gerät immer mehr unter Druck. „Der Standort droht einfach zu teuer zu werden“, fasst Veit Schmid-Schmidsfelden, Obmann der Metalltechnischen Unternehmen, die Probleme in zusammen. Konkret gehe es um enorme Energiepreise, hohe Inflation und steigende Lohnstückkosten. Die sich immer schneller drehende Kostenspirale hat dramatischen Folgen: Bereits 46 Prozent der Industriebetriebe überlegen eine Standortverlagerung – das ergab eine Blitzumfrage der NÖ-Industrie.
Wir haben das Wort Deindustrialisierung vor Augen – und ohne Industrie käme es zu einem verheerenden Stillstand im Land.
Veit Schmid-Schmidsfelden, Obmann der Metalltechnischen Industrie in NÖ
Bild: Josef Bollwein
Volkswirtschaftlicher Verlust
„Eine bedenkliche Situation“, analysiert Schmid-Schmidsfelden. Die Wirtschaftskammer NÖ hat die Auswirkungen berechnet, wenn „nur“ 19 wichtige Industrieunternehmen ins Ausland abwandern: Rund 57.700 Arbeitsplätze wären gefährdet, 16,4 Milliarden Euro Produktionswert im Jahr gingen verloren sowie 1,9 Milliarden Euro an Steuern und Sozialabgaben.
Auch kleine Betriebe betroffen
„Dazu kommt, dass ja zahlreiche kleinere Betriebe als Zulieferer und Dienstleister an den großen Unternehmen hängen“, sagt der Industrievertreter. Er fordert einen „wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Kurswechsel“. Laut Schmid-Schmidsfelden sollten Investitionen rascher abschreibbar und Überstunden steuerfrei sein, Zudem bedürfe es neuer Finanzierungsinstrumente.
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