Eltern alarmiert

Wegen Lehrernot droht Aus von Zeller Volksschule

Die Volksschule Zell am See – angrenzend an die Mittelschule, wo noch um den Musikzweig gezittert wird: Lehrer fehlen!(Bild: Jönsson Kerstin)

Die Volksschule mitten im Zentrum von Zell am See in Salzburg steht vor der Schließung. Die Direktorin verabschiedet sich nach einem Jahr Doppelleitung. Weitere Lehrkräfte ließen sich versetzen. Jetzt läuft die fieberhafte Suche nach Unterstützung. 

Der Fortbestand der Volksschule im Zentrum der Bezirkshauptstadt ist in der Schwebe. Dringend werden Lehrer gesucht, bisher ohne Erfolg. 106 Kinder und ihre Familien hängen in der Luft.

Wir brauchen Lehrer. Wenn wir genügend finden, spricht nichts dagegen, dass der Schulbetrieb im September weitergehen kann.

Andreas Wimmreuter, SPÖ-Bürgermeister von Zell am See

Die Direktorin widmet sich nach einem Jahr Doppelfunktion wieder ganz der Volksschule Saalbach. Es sei von vornherein klar gewesen, dass sie sich nur für ein Jahr bereit erkläre, beide Schulen zu leiten. Die Aufmerksamkeit laufend zu teilen und die Entfernung zwischen den Standorten zu bewältigen, sei nicht nur in diesem Fall schwierig, meinen Kritiker der zunehmenden Personalnot an Schulen.

Fünf Lehrpersonen fehlen
Neben der Leiterin fehlen nun auch fünf Lehrpersonen. Rund ein Drittel von 13 Lehrern ließ sich versetzen. Auch häufiger Schülerwechsel, der durch eine Flüchtlingsunterkunft in der Nähe entstanden sei, sei manchen zu viel geworden, heißt es.

Jetzt läuft fieberhaft die Suche nach Lehrkräften. Sollte das nicht gelingen, könnten die Kinder vorübergehend auf die anderen beiden Zeller Volksschulen in Thumersbach und Schüttdorf aufgeteilt werden.

„Das ist ein reines Notfallszenario. Wir sind von der Bildungsdirektion recht kurzfristig informiert worden. Die Position der Stadtgemeinde ist ganz klar: Der Standort muss erhalten bleiben“, so Bürgermeister Andreas Wimmreuter. Auch er ging schon auf Lehrersuche. „Eine pensionierte Lehrerin hat mir schon zugesagt, dass sie einspringen könnte.“ Sein Aufruf an alle Lehrer: „Bitte meldet euch!“