Opposition mit Kritik

„Der Neubau des MCI ist absolut unverzichtbar!“

Tirol
23.06.2025 16:00

Schützenhilfe gibt es von den Freiheitlichen nach dem Aufschrei von MCI-Aufsichtsratsvorsitzenden Oswald Wolkenstein. Die NEOS fordern Aufklärung statt Zahlenspiele, die alte Post sei keine Alternative.

Fakten statt Märchen! Das forderte der Vorsitzende des MCI-Aufsichtsrates Oswald Wolkenstein im Zusammenhang mit dem MCI-Neubau vergangene Woche von der Tiroler Landespolitik. Bei den Kosten sind Fakten und Mythen besonders weit auseinander – tatsächlich kann der Neubau um knapp 200 Millionen Euro realisiert werden. Ein Faktum, das die Gegner gerne ignorieren.

Schützenhilfe kam nun von der Tiroler FPÖ. „Ich kann den Aussagen und der Kritik von Oswald Wolkenstein vollinhaltlich zustimmen. Der Neubau des Management Center Innsbruck (MCI) ist für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Tirol absolut unverzichtbar. Stattdessen erleben wir eine peinliche Inszenierung, bei der die Landesregierung eine sogenannte Studie verschweigt, die längst hätte veröffentlicht werden müssen“, kritisiert Landesparteichef und Klubobmann Markus Abwerzger.

Zitat Icon

Die von LH Anton Mattle als Plan B angedachte Sanierung der alten Hauptpost ist eine Schnapsidee.

Markus Abwerzger, FPÖ Klubobmann

Lebenszyklusanalyse ist eine einzige Farce
Es sei ein Skandal, dass die Landesregierung eine Lebenszyklusanalyse unter Verschluss halte, die angeblich 864 Millionen Euro Einsparung bei Sanierung gegenüber Neubau prognostiziert. Eine Analyse, die noch dazu zu einem Zeitpunkt erstellt wurde, als noch keine konkreten Planungen oder Nutzungskonzepte vorlagen. Es handle sich um eine unvollständige, nicht überprüfte Studie, die offensichtlich nur dazu dient, das Projekt zu diskreditieren und den Neubau zu verhindern, glaubt Abwerzger.

„Die von LH Anton Mattle als Plan B angedachte Sanierung der alten Hauptpost ist eine Schnapsidee. Massive technische Mängel bei Heizung, Lüftung und Fluchtwegen machen eine Sanierung unmöglich – das Gebäude ist fast eine Ruine. Eine Nutzung als moderne Hochschule ist aus mehreren Gründen unrealistisch: fehlende Labore durch Denkmalschutz, keine geeigneten Hörsäle, keine Mensa und viel zu viele Mieter im Gebäude – insgesamt ein wirtschaftlicher und pädagogischer Rückschritt“, betont Markus Abwerzger.

Zitat Icon

Würde sie auf den Bau des unnötigen Fernpass-Scheiteltunnels verzichten, wäre der MCI-Neubau praktisch schon ausfinanziert.

Markus Abwerzger, FPÖ Klubobmann

Die Tiroler Landesregierung müsse nun Transparenz schaffen und endlich den Mut haben, klare Entscheidungen zum Wohle unseres Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts zu treffen. „Würde sie auf den Bau des unnötigen Fernpass-Scheiteltunnels verzichten, wäre der MCI-Neubau praktisch schon ausfinanziert“, ätzt Abwerzger.

Sämtliche Experten sind gegen die alte Hauptpost
Scharfe Kritik kommt auch von den NEOS. „Die MCI-Causa zeigt einmal mehr, wie Politik nicht funktionieren darf“, sagt LA Susanna Riedlsperger, „ÖVP und SPÖ verschleiern zentrale Informationen, verweigern Aufklärung und stützen ihre Entscheidung auf eine Lebenszyklusanalyse, die niemand sehen darf.“

Zitat Icon

Das ist nicht nur verantwortungslos, sondern offenbart auch ein bedenkliches Verständnis von demokratischer Kontrolle.

NEOS-LA Susanna Riedlsperger

Trotzdem spricht die Landesregierung von Einsparungen in der Höhe von 864 Millionen Euro: „Dass man mit derart unhaltbaren Zahlen ein Projekt dieser Größenordnung stoppt und gleichzeitig jede öffentliche Prüfung verweigert, ist ein Skandal“, sagt Riedlsperger. „Wir haben daher im Landtag einen Antrag eingebracht, der die sofortige Offenlegung dieser Analyse fordert. Doch dieser Antrag wurde von ÖVP und SPÖ in den Ausschüssen abgelehnt, mit der absurden Begründung, die Causa MCI hätte sich ohnehin erledigt. Daher gäbe es keinen Grund, sich mit dem Thema noch länger zu befassen. Das ist nicht nur verantwortungslos, sondern offenbart auch ein bedenkliches Verständnis von demokratischer Kontrolle.“

Keine Alternative ist für sie Sanierung der alten Hauptpost: „Die Landesregierung will uns weismachen, dass ein voll indexierter, vom Totalunternehmer gedeckelter Neubau nicht leistbar sei. Gleichzeitig strebt sie eine Sanierung an, die laut Experten weder technisch noch wirtschaftlich tragfähig ist. Das ist nicht nur finanziell fahrlässig, sondern unredlich.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt