In lauen Sommerabenden kann es beobachtet werden – das glühende Liebeswerben der Glühwürmchen. Die Leuchtkäfer sind nicht nur bei ihrem nächtlichen Liebestanz schön zu beobachten: Sie sind ein wichtiger Bioindikator.
In windstillen Sommernächten, besonders rund um die Johannisnacht am 24. Juni, tanzen die Glühwürmchen ihren leuchtenden Hochzeitstanz. Zu sehen sind die Leuchtkäfer ab Einbruch der Dunkelheit in Wiesen und Büschen sowie entlang von Waldrändern. Besonders gute Chancen zur Beobachtung bieten Teiche oder Flussufer.
Leuchtender Paarungsflug
Gleich drei Arten von Leuchtkäfern sind in unseren Breiten zu finden. Durch das Leuchten ihres Hinterleibs wird versucht, Partner anzulocken. Eine biochemische Reaktion in den Zellen sorgt dafür, dass Lichtenergie freigesetzt wird. Die Glühwürmchen-Männchen schwärmen ab Mitte Juni auf der Suche nach einer Partnerin aus. Die Weibchen warten auf einer erhöhten Position, wie einem langen Grashalm und locken mit ihren Leuchten die Männchen an.
Die Hochzeitsnacht währt allerdings nur kurz: Das Männchen stirbt bereits kurz nach der Paarung. Das Weibchen verstirbt kurz später, nachdem es die Eier unter Ästen, Steinen oder in Wurzeln abgelegt hat. Bereits im August schlüpft die neue Generation der Glühwürmchen. Im Larvenstadium überwintern sie drei Winter, bevor sie sich im vierten verpuppen und als Käfer schlüpfen.
Die Glühwürmchen erfreuen nicht nur das Auge in lauen Sommerabenden: Vor allem die Larven sind berüchtigte Schneckenjäger. Die Larven verfolgen die Schleimspur von Nackt- und Gehäuseschnecken und töten sie durch einen Giftbiss. Innerhalb eines Tages wird die Schnecke verspeist.
Die Leuchtkäfer sind empfindlich gegenüber ihres Lebensraumes und sind deshalb ein wichtiger Bioindikator. Denn wo Glühwürmchen zu finden sind, da ist die Natur noch in Ordnung. Bodenverdichtung, Lichtverschmutzung, Düngemittel oder Pestizide sorgen für eine immer größere Einschränkung. Sie fühlen sich in ungedüngten, mageren Wiesen besonders wohl. Hier finden sich außerdem eine reiche Nahrungsgrundlage.
Beobachtungen melden
Wer Glühwürmchen wieder mehr Lebensraum schaffen möchte, der sollte nächtliche Beleuchtung möglichst reduzieren. Ein natürlich angelegtes Biotop im eigenen Garten finden die Glühwürmchen geeignete Plätze zum Anbandeln. Natürlich sollte auf jegliche, chemischen Spritz- und Düngemittel verboten werden. Um mehr über die Verbreitung der Leuchtkäfer zu erfahren, ruft der Naturschutzbund auf, Sichtungen zu fotografieren und auf der Homepage www.naturbeobachtung.at hochzuladen.
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