Höllenritt gewagt
Leogang: Bereit für den Mountainbike-Weltcup!
Seit Wochen wird in Saalfelden-Leogang geschuftet, gewerkelt und gebaggert, denn heute, Donnerstag, startet der UCI Mountainbike Weltcup (5. bis 8. Juni). Die „Radkrone“ wagte bereits vorab den Höllenritt.
Schon der Einstieg der Downhill-Strecke hat es in sich: steil, rutschig und gespickt mit Felsen und Wurzeln. „Da musst du voll fokussiert sein“, warnt mich Lucas Landauer, Profi-Fahrer und Marketing-Mann bei Scott Sports. Die Linie ist alles – denn wer nicht sauber fährt, kommt mit Tempo 90 kaum heil durch den Tunnel auf den berüchtigten „Highway“.
Ein kurzer Moment der Ruhe, dann folgen „Wallride“ und „Vali’s Hölle“, benannt nach Local-Hero Vali Höll, die hier regelmäßig über den Track donnert.
„Man braucht Kraft, um die Sprünge zu drücken, um so schnell wieder Bodenkontakt zu bekommen“, sagt Lucas – aber da habe ich schon längst kapituliert. Dieses Terrain gehört eindeutig den Profis.
Während ich das Scott Patron eRIDE rasch wieder abgebe, verrät mir Marco Pointner, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Saalfelden-Leogang, dass die Region seit 2010 den Weltcup in Eigenregie stemmt: „Wir haben mit den Bergbahnen alles selbst in der Hand. So bauen wir Know-how auf und können das Event auf höchstem Niveau organisieren.“
25.000 Besucher am Streckenrand
Auch wirtschaftlich und touristisch beeindruckt der UCI Mountainbike Weltcup: Bis zu 25.000 Besucher täglich, ausgebuchte Hotels, 350 Helfer und ein Kernteam, das zwölf Monate lang plant, organisiert – vom Anti-Doping über Streckenbau bis hin zur Helfer-Koordination. Und: Saalfelden-Leogang ist die einzige Destination, in der Downhill, Cross Country und Enduro in nur einer Woche stattfinden – das schafft sonst niemand!
Dass Österreich im Mountainbike-Sport längst ganz vorne mitfährt, liegt nicht nur an den spektakulären Bikeparks, sondern auch an den Athleten, wie Vali Höll, Andi Kolb, Mona Mitterwallner und Laura Stigger.
Und mit der dritten Austragung einer Weltmeisterschaft im Jahr 2028 unterstreicht die Region ihre Ausnahmestellung.Biken ist mehr als Sport – es ist ein Lebensgefühl“Die Mountainbiker sind für uns keine Randgruppe, sondern wertvolle Gäste“, sagt Christoph Schmuck, der Chef des Naturhotels Forsthofgut, einem Vorzeigehaus in Sachen Nachhaltigkeit, Genuss und Aktivurlaub.
Mountainbike Weltcup: Die drei Disziplinen
Downhill: Vollgas bergab! Auf extrem steilen, technisch anspruchsvollen Strecken mit Sprüngen, Felsen und Wurzeln zählt jede Sekunde.
Enduro: Gefahren wird bergauf und bergab, aber gewertet werden nur die Abfahrtszeiten. Kondition und Technik gefragt.
Cross Country: Der Klassiker. Rundkurs mit Anstiegen & Abfahrten. Olympische Disziplin – hart, schnell, taktisch.
Und Christoph weiß, „auch wenn viele Mountainbiker lieber am Campingplatz übernachten, geht es ihnen nicht ums Geld, sondern um den Lifestyle. Außerdem gehen Downhiller abends früher ins Bett, denn sie wollen fit für den nächsten Tag sein.“
Mittlerweile entfallen in Saalfelden-Leogang 52 Prozent der Übernachtungen auf den Sommer. „Wir wollen Europas Bikeregion Nummer 1 sein. Aber nicht durch höher, schneller, weiter – sondern durch besser, bewusster und nachhaltiger“, so Schmuck: „Dafür braucht es weitere Strecken und Trails.“ Also, auf nach Leogang, wo Sie noch bis Sonntag Mountainbiken auf Weltklasse-Niveau erleben können und vielleicht neue österreichischen Helden.
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