Neu als Pflichtfach

Volksschüler bekommen in Englisch bald Noten

Steiermark
22.05.2025 15:12

Neue Curricula für die Pädagogischen Hochschule auch in der Steiermark: Es gibt mehr Fokus auf Englisch, Praxis und Vertiefungen wie Digitalisierung. In den Volksschulen wird Englisch nun zum Pflichtfach, ab der dritten Klasse wird der Gegenstand benotet.

Rund 280 Bewerberinnen und Bewerber rittern aktuell um einen Studienplatz auf der Pädagogischen Volksschule Steiermark, die Aufnahmeverfahren sind in vollem Gange. Etwa 180 werden ihr Studium dann tatsächlich im Herbst beginnen. Dazu kommen etwa hundert junge Menschen, die auf der Privaten Pädagogischen Hochschule Augustinum in Graz zu Volksschullehrern ausgebildet werden.

Wenn sie am 1. Oktober in die Hörsäle und Seminarräume strömen, erwartet sie ein neu ausgerichtetes Studium. „Vor über zehn Jahren wurden die Curricula für das Primarstufen-Lehramt zum letzten Mal reformiert“, sagt Beatrix Karl, PH-Steiermark-Rektorin und Vorsitzende der 14 Hochschulen umfassenden Rektorenkonferenz, am Donnerstag in Graz. „Seit damals hat sich viel verändert – es gab Krisen zu bewältigen, Migration, Digitalisierung. Es genügt für Lehrerinnen und Lehrer heute nicht mehr, nur Wissen zu vermitteln. Die Klassen sind heterogener, die kulturellen und sozialen Unterschiede größer.“ Lehrpersonal müsste erziehen, fordern, fördern und schlichten, sagt Karl.

Vier Wochen Praxis wird für alle verpflichtend
Der über ein Jahr lang ausgearbeitete Studienplan soll diesen Entwicklungen gerecht werden. Was für alle Pädagogischen Hochschulen gilt: Studierende im fünften oder sechsten Semester sind verpflichtend vier Wochen am Stück an Schulen zu Gast. „Bei der Praxis geht es aber nicht um Quantität, sondern um Qualität“, sagt Karl. „Es gibt eine intensive Begleitung und Reflexion des Erlebten, damit man sich nicht Falsches angewöhnt.“

Das Curriculum wurde vorgestellt von Andrea Seel (PPH Augustinum), Sven Fisler (PH Kärnten), Beatrix Karl (PH Stmk.), Sabine Weisz (PH Burgenland) und Andreas Schnider (Qualitätssicherung, v. li.)
Das Curriculum wurde vorgestellt von Andrea Seel (PPH Augustinum), Sven Fisler (PH Kärnten), Beatrix Karl (PH Stmk.), Sabine Weisz (PH Burgenland) und Andreas Schnider (Qualitätssicherung, v. li.)(Bild: Jauschowetz Christian)

Ab dem zweiten Semester in der Klasse
Die restliche Praxis können die einzelnen Hochschulen recht frei gestalten. „Schon ab dem zweiten Semester stehen die Studenten in den Klassen, damit sie wissen, ob ihnen der Beruf gefällt“, sagt Karl. Andrea Seel, Rektorin der PPH Augustinum: „Mit unserem neuen Praxiskonzept begleiten die Studierenden ab dem zweiten Semester ein Jahr lang eine Lehrperson im Alltag. Es wird gemeinsam geplant, unterrichtet und reflektiert.“

Eine weitere Neuerung: Statt früher zwei Jahre Wahlfach steht Englisch nun vier Jahre lang am Lehrplan für Volksschüler (ab der dritten Klasse wird benotet). Das bedeutet auch für die angehenden Lehrer und bei Fortbildungen mehr Englisch.

Ebenso neu sind Schwerpunkte im Studienplan: Medienpädagogik, Digitalisierung, Inklusion und Deutsch als Fremdsprache. In diesen und mehr Bereichen können sich die Studenten dann individuell vertiefen. „Dieses Wissen tragen sie in der Praxis an die Schulen im ganzen Land“, sagt Karl. 

Auch die Struktur des Studiums verändert sich: Drei Jahre im Bachelor und zwei Jahre Master gibt es zukünftig, früher war die Aufteilung vier zu eins. Der Master ist verpflichtend und berufsbegleitend.

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