„Kulturelle Gründe“

Kindergartenkinder durften Müttern nichts basteln

Niederösterreich
19.05.2025 14:25

Mit einer großen Enttäuschung endete der Muttertag für einige Mamas im niederösterreichischen Bezirk Baden. Der Grund: Ihre Kleinsten hatten im Kindergarten nichts für sie gebastelt. Der Ärger richtet sich freilich nicht gegen die Sprösslinge, sondern gegen die Betreuer. Denn sie hatten „kulturelle Gründe“ für die Entscheidung angeführt. Nun rudern sie aber offensichtlich zurück.

Muttertag und selbst gebastelte Geschenke der Kleinen: Das gehört irgendwie zusammen. Für einige Mamas im Bezirk Baden heuer aber nicht. Denn ihre Kinder haben im Kindergarten nichts für sie gestaltet. „Ich habe sogar die Woche darauf extra einen Betreuer gefragt, ob das Geschenk vielleicht nur vergessen worden sei und noch irgendwo herumliegt“, berichtet die Mama (41) einer Fünfjährigen. Schließlich habe ihre Tochter auch die bisherigen Jahre in der Betreuungseinrichtung immer etwas für sie mit ihren eigenen Händen gefertigt.

„Er wird ja nicht überall gefeiert“
Doch die Antwort überraschte und schockierte sie zugleich: Heuer gibt es gar keine Geschenke. Die Begründung stieß der 41-Jährigen aber noch saurer auf. „Mir wurde gesagt, dass es die Weisung gab, aus Rücksichtnahme auf andere Kulturen nichts zum Muttertag zu basteln, weil dieser nicht überall gefeiert werde“, schildert die Frau im „Krone“-Gespräch. Eine diesbezügliche schriftliche Anfrage von ihr beim Kindergarten blieb unbeantwortet. Es dürfte sich aber um keine generelle Weisung, sondern um eine individuelle Entscheidung gehandelt haben. „In zumindest einer anderen Gruppe wurden Geschenke gebastelt“, so die Mutter.

„Nur eine spontane Reaktion“
Doch offenbar war die Aufregung darüber nun doch zu groß. Wie die zuständige Abteilung des Landes bestätigt, wird das für Dienstag angesetzte Elternpicknick dazu genutzt, um bei Bastelstationen Geschenke für den Mutter- und den Vatertag gleichzeitig zu gestalten – also knapp eineinhalb Wochen nach Ersterem und drei Wochen vor Letzterem. Dass das immer schon so geplant war, daran will aber von den Eltern niemand glauben. Denn die Veranstaltung wurde schon vor Monaten geplant, von gemeinsamem Basteln war aber selbst in der schriftlichen Einladung keine Rede. „Das ist jetzt nur eine spontane Reaktion auf den verursachten Wirbel“, ist man sich in der betroffenen Gemeinde sicher.

Mondbär-Parallelen
Bei den gestrichenen Geschenken kommen rasch Erinnerungen an die Debatte um den Mondbären hoch, die im Vorjahr von einem St. Pöltner Kindergarten ausgelöst worden war. Dort war das traditionelle Martinsfest durch ein Mond-und-Sternefest ersetzt worden – offiziell aus Rücksichtnahme auf Zweijährige, denen man die Geschichte des Heiligen Martin nicht zumuten wollte. Im Jahr davor erhielt der erste Nikolo in einem Kindergarten im Bezirk Tulln zumindest vorübergehend „Hausverbot“.

Beide Initiativen der Kindergärten hatten hohe politische Wellen geschlagen. So fand Ende des Vorjahres auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner klare Worte dazu. In einem Schreiben an alle Kindergärten wurde die Bedeutung der althergebrachten Feste untermauert. „Dadurch werden Werte wie Beständigkeit, Hilfsbereitschaft und Respekt vermittelt“, betonte Mikl-Leitner damals.

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Es muss hier endlich eine 180-Grad-Wende geben. Nicht wir haben uns anzupassen.

Michael Sommer, Bildungssprecher FPÖ NÖ

Und auch der aktuelle Alleingang zumindest einer Kindergartengruppe bleibt politisch freilich nicht unkommentiert. „Anstatt gegen die heimische Kultur zu arbeiten, sollte sich jener Pädagoge an die Landesgesetze halten“, verweist FPÖ-Bildungssprecher Michael Sommer auf das jüngst beschlossene Maßnahmenpaket gegen den radikalen Islam. Nachsatz: „Es muss hier endlich eine 180-Grad-Wende geben: Nicht wir haben uns an die Massenmigranten anzupassen, sondern diese an uns.“

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