Bei seinem Tirol-Besuch bekam Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) ein Ständchen vom Schülerchor. Was hatte er an Überraschungen im Gepäck? Die „Krone“ hat nachgefragt.
„Wie viele Christophs habt ihr in der Klasse? Keine? Nicht mehr so geläufig der Name, bei mir waren es noch fünf“, scherzte der Minister mit dem Schülerchor der Klasse 1d am Akademischen Gymnasium in Innsbruck. Seine Matura (2009) liegt bei ihm ja noch nicht allzu lange zurück. Als dann der Chor zu singen anhob, konnte auch der Minister kaum noch stillhalten. Der Tirol-Tag führte ihn ebenfalls in die Bildungsdirektion, wo ihm Direktor Paul Gappmaier das Tiroler Interventionsmodell vorstellte (die „Krone“ berichtete darüber).
„Tiroler Krone“: Herr Minister, welche guten Nachrichten haben Sie denn im Gepäck für Tiroler Eltern, Lehrer und Schüler?
Christoph Wiederkehr: Ich habe mehr Sprachförderung für das kommende Schuljahr im Gepäck. Das ist auch dringend notwendig, denn wir sehen, dass immer mehr Kinder Probleme haben, sinnerfassend lesen zu können. Das ist eine Riesenherausforderung. Ohne gut lesen zu können, wird man in einer Demokratie, in einer Gesellschaft schwer ein selbstbestimmtes Leben führen können. Darum: Neue Lehrkräfte für nächstes Schuljahr, die für die Tiroler Schulen im Bereich der Sprachförderung zur Verfügung stehen werden.
Gibt es auch mehr Geld für die Schulen? Beispielsweise für Sanierungen?
Es gibt mehr Geld, das Bildungsbudget steigt in diesem Jahr um 450 Millionen Euro, das ist eine gute Nachricht, denn die gesamte Budgetlage des Bundes ist katastrophal. Wir als Bundesregierung haben uns aber darauf verständigt, dass in die Bildung investiert wird.
Sie haben mit dem Handyverbot für Aufregung gesorgt. Wie hoch ist der Durchdringungsgrad in Tirol?
Das Handyverbot ist flächendeckend umgesetzt. Es ist seit 1. Mai verpflichtend bis zur 8. Schulstufe. Ich erhalte auch aus Tirol sehr positive Rückmeldungen. Viele Schulen haben davor schon Regeln gehabt. Jene Schulen, die Schwierigkeiten hatten, haben jetzt Rückendeckung durch die Politik. Das Verbot ist gut für die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der Kinder – vor allem aber auch für das soziale Miteinander. Denn Schule ist ein Ort des sozialen Miteinanders. Wenn in der Pause die Kinder miteinander reden oder – wie hier – im Park herumtollen, ist das viel besser, als nur am Smartphone abzuhängen.
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