Billy und Nick wissen, wie der Hase läuft: Wortreich und blumig haben sie noch jeden von ihren Uhren überzeugt. Teures Essen, schmeichelnde Worte, die Frage nach Ehefrau und Kindern - und der Deal ist perfekt. Doch die Zeiten haben sich geändert. Mit Mitte Vierzig verlieren Bill und Nick ihren Job. Kein guter Zeitpunkt.
Doch Billy wäre nicht Billy, wenn er nicht schon eine neue Idee parat hätte: ein Praktikum bei Google. Der Hauptgewinn: ein fester Job. Wie die Dinosaurier begeben sich die beiden in eine Bibliothek, um sich kundig zu machen und dann auch noch das Bewerbungsgespräch per Onlinechat zu absolvieren. Da läuft zwar einiges schief, doch unkonventionelle Ideen scheinen auch bei Google gefragt zu sein und so machen sich Nick und Billy auf zum fröhlich-bunten Google-Campus.
Werbefilm für Suchmaschinen-Imperium
Das hat anfänglich durchaus etwas Kämpferisches wie sich diese Junges in der Welt der aufstrebenden, ehrgeizigen 20-Jährigen bewegen. Auch könnte man eine Satire auf genau diesen Mikrokosmos, in dem die Neuen "Nooglers" heißen und beim ersten Treffen bunte Käppis mit Propellern tragen, erwarten. Doch spätestens nach einer halben Stunde ist klar: "Prakti.com" ist ein gigantischer Werbefilm - der Google-Schriftzug ist permanent im Bild zu sehen, kritisch hinterfragt wird das Imperium nie.
Schlimmer noch: Billy und Nick sind viel schneller Teil des Ganzen. Sie lassen sich von den hippen Youngstern einnehmen, behalten dabei aber gleichzeitig auch etwas Altväterliches. Als sie mit ihrer "AG", die bei Google sicher einen ganz anderen Namen trägt, eine Nacht in San Francisco die Sau rauslassen und dem Sonnenaufgang nahe der Golden Gate Bridge zusehen, geben sich Billy und Nick als erfahrene "Lehrer des Lebens", die das Leben etwas besser machen wollen. Schließlich sei es heute eine schwere Welt. Die Youngsters sind bekehrt und erkennen: Immer nur arbeiten ist nicht gut.
Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film:
Versteckte Werbung? Von wegen! Der Big Player Google wird hier ganz unverblümt als Universal-Heilsbringer und "Messias" der Arbeitswelt gefeiert – und das raubt der Komödie rund um einen Superjob etwas den satirischen Biss. Dennoch entschädigt das "Hochzeits-Crasher"-Dreamteam Wilson–Vaughn mit unbedarfter Drolligkeit in Sachen Technik, anarchischem Humor, absurdem Dialogwitz und sympathischen Lebensweisheiten. Merke: Ohne Teamgeist bleibt auch die Generation 2.0 auf der Strecke. Regie: Shawn Levy.
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