Die Änderung des natürlichen Verhaltens der Mäuse trete offenbar bereits während einer frühen Phase der akuten Infektion auf und die Angst der Nager vor Katzen kehre nie wieder zurück, berichtet ein Team um Wendy Ingram von der University of California in Berkeley.
"Es ist bemerkenswert, dass selbst nachdem die Infektion größtenteils oder vollständig verschwunden ist, eine umfassende Verhaltensänderung bestehen bleibt", so Ingram. Dass eine vorübergehende Infektion zu einer potenziell permanenten Veränderung der Biologie des Wirts führe, könne gewaltige Auswirkungen auf das medizinische Verständnis von Infektionskrankheiten haben, schreiben die Forscher im Fachblatt "PLOS One".
Gefahr für Embryos und Neugeborene
Die Krankheit bleibt häufig latent, kann aber auch Lungenentzündung und Hautausschläge auslösen. Besonders gefährlich ist die Infektion für schwangere Frauen: Der Ausbruch der Krankheit kann zu Fehlgeburten führen oder Missbildungen sowie schwere Erkrankungen des Neugeborenen verursachen.
Ein Problem bei der Behandlung von des Erregers Toxoplasma gondii ist, dass der einzellige Parasit nicht nur in seiner aktiven Form vorkommt, sondern im menschlichen Körper auch dauerhafte Zysten bilden kann. Diesen ist mit Medikamenten bisher praktisch kaum beizukommen, die Krankheit kann daher auch nach scheinbar erfolgreicher Behandlung immer wieder aufflammen.
Erreger kann Selbstmordrisiko steigern
Eine erst im Vorjahr veröffentlichte Studie an 45.000 dänischen Frauen legt zudem nahe, dass Frauen mit Katzen, die an Toxoplasmose erkrankt waren, ein möglicherweise deutlich höheres Selbstmordrisiko haben. Demnach steigt die Wahrscheinlichkeit eines Suizidversuches bei diesen Frauen um 50 Prozent.
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