Auf jenen Primarius, der für eine verpfuschte Operation an einem Patienten auch noch kassieren wollte, kommt nun teure Klage zu!
„Unabhängig davon, dass möglicherweise ein schwerer Kunstfehler vorliegt, war das Verhalten des Herrn Primarius sehr unmoralisch“, stellt Dr. Alfred Boran fest: „Dass er seinen Posten wegen einer Summe von Verfehlungen räumen musste, ist für die Leidgeprüften nur ein schwacher Trost. Die Forderungen meines Mandanten und seiner Familie werden beträchtlich sein“, kündigt der Wiener Staranwalt an, der seine juristische Laufbahn dereinst im Weinviertel begonnen hatte.
Ich werde im Namen meiner Klienten jeden Behandlungsschritt genau durchleuchten. So kann man mit Menschen nicht umgehen.
Opfervertreter Dr. Alfred Boran
„Wir haben unseren Papa als Pflegefall zurückbekommen. Er ist nicht mehr der Mensch, als der er sich auf Drängen dieses Primarius’ einer Routineoperation unterzog“, rekapituliert Robert Marhold in der ersten Bestandsaufnahme mit Boran, der das Opfer des missglückten Eingriffs zu Hause besuchte. Tatsächlich legte dessen Papa Julius (67) nach Besuchen in der Privatordination des Mediziners sein Schicksal in die Hände des Personals auf der Station des Primarius im St. Pöltner Spital.
Massive Blutung im Gehirn
Dort sollte auf Drängen des umstrittenen Arztes eine Fistel entfernt werden. „Wir waren als Familie alle dagegen und hätten noch mehr protestieren sollen. Denn es kam zu einer massiven Blutung im Gehirn. Uns wurde wörtlich mitgeteilt, es sei, etwas passiert’“, schildert der Sohn. Seither sitzt sein Vater – wie berichtet – in Niederschleinz im Bezirk Hollabrunn im Rollstuhl und braucht Pflege, die unerschwinglich ist.
Auch sei die ausdrückliche Patientenverfügung, in so einem Fall keine lebensverlängernden Maßnahmen durchzuführen, im Krankenhaus ignoriert worden. Trotz des fatalen Eingriffs soll der Primar, der weiter ordiniert und jetzt im Burgenland andocken will, 3000 Euro bar auf die Hand gefordert haben! Marhold: „Er rief meine Mutter über eine anonyme Nummer an und forderte sie auf, das Geld in der Ordination vorbeizubringen.“ Für den Primar gilt die Unschuldsvermutung.
Klage in beträchtlicher Höhe
Wie berichtet, hatte der LGA-Vorstand dafür gesorgt, dass der Mediziner seinen Posten in St. Pölten räumen musste. Es werde an einer vollständigen Aufklärung gearbeitet. Dabei will es Boran, der auf solche Fälle spezialisiert ist und sich mit erfolgreichen Klagen österreichweite Reputation erworben hat, nicht belassen. „Ich arbeite mich zu Ostern in die Akten ein und werde eine Klage in beträchtlicher Höhe einbringen!“ Auch die Rolle der LGA werde geprüft.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.