„Fragwürdige Methoden“

AK Tirol warnt jetzt vor Transporter-Verleih

Die Arbeiterkammer kritisiert die Geschäftspraktiken der Firma.

(Bild: Birbaumer Christof)

Brauchen Sie demnächst ein Transportfahrzeug, das Sie leihen wollen? Die AK Tirol warnt nach Beschwerden vor der Firma „123 Shared Mobility GmbH“. Man ortet fragwürdige Methoden und Fallstricke, vor allem rund um die zu leistende Kaution.

Bei der Buchung ist beispielsweise ein „Standard“-Schutzpaket voreingestellt, während die Option „Weiter ohne Schutzpaket“ unauffällig erscheint. Ebenso ist eine „Storno und Umbuchungsversicherung“ voreingestellt und muss vom Verbraucher entfernt werden, um die Zusatzkosten von 13 Euro zu vermeiden.

Überraschende Kautionsforderung, rechtswidrige Klauseln
Nach Abschluss des Mietvertrages muss die Kundschaft die App des Unternehmens herunterladen, wo erstmals die Kautionsforderung zwischen 500 und 1000 Euro erscheint.

Der Kautionsbetrag muss dann tatsächlich an die „123 Shared Mobility GmbH“ überwiesen werden und kann frühestens 28 Tage nach Rückgabe des Fahrzeuges zurückgefordert werden, was laut AGB aktiv durch den Kunden über das Kundenkonto geschehen muss.

Die Firma ist nicht verpflichtet, die Kaution auf einem speziellen Kautionskonto zu verwahren. Diese Vorgehensweise könnte im Falle einer Insolvenz des Unternehmens äußerst nachteilig sein.

AK Tirol

„Frei über den Kautionsbetrag verfügen“
In dieser Zeit soll die „123 Shared Mobility GmbH“ laut AGB „frei über den Kautionsbetrag verfügen“ dürfen und ist „nicht verpflichtet, die Kaution auf einem speziellen Kautionskonto zu verwahren oder in anderer Weise von seinem sonstigen Vermögen zu trennen“. Diese Vorgehensweise könnte im Falle einer Insolvenz des Unternehmens äußerst nachteilig sein, warnt die AK. Konsumentenschützer erachten derartige Vertragsklauseln auch als rechtswidrig.

Lange Wartezeiten auf Erstattung
Laut Beschwerden müsse man nach Ablauf der 28 Tage teils Wochen oder Monate auf die Erstattung der bezahlten Kaution warten. Die AK intervenierte in etlichen Fällen. Entsprechend negativ fallen die Bewertungen des Unternehmens im Internet aus.

Die AK fordert das Unternehmen auf, die „fragwürdigen Praktiken“ umgehend einzustellen und für einen transparenten Buchungsprozess sowie eine ordnungsgemäße Vertragserfüllung zu sorgen. Hotline: [phone].