„Befreit uns davon!“

Wegen „Giftdünger“ bangen Anrainer um Gesundheit

Niederösterreich
15.03.2025 13:00

Tonnenweise Carbokalk wurde Dorfbewohnern im Bezirk St. Pölten direkt vor die Fenster geschüttet. Befürchtet wird eine Gefährdung der Gesundheit – vor allem einer Schwangeren!

Mehr als 20 Tonnen sogenannten Carbokalk hatte ein Bauer bereits im Dezember auf einer Wiese im kleinen Kirchstettner Ortsteil Waasen abgelagert. Anrainer Leopold S. hatte daraufhin bei der Gemeinde Alarm geschlagen und per Eingabe eindringlich auf die von diesem Dünger ausgehende Gesundheitsgefahr hingewiesen. Ein Gutachten untermauert diese Sorge. Demnach habe die EU-Gesundheitsbehörde festgestellt, dass Kalkstickstoff auch Gewässer zu verunreinigen vermag. „Giftig ist vor allem das Cyanamid, das beim Einatmen von Kalkstickstoff entsteht. Das ist besonders zu beachten, wenn der Dünger als Pulver gelagert oder ausgebracht wird“, präzisiert S., der aus dem Gutachten zitiert.

Auch Angst um Grundwasser
Doch auch andere Anrainer sind angesichts der drohenden „Verseuchung“ beunruhigt. Denn jedes Mal, wenn es regnet, würde das Material aus- und abgeschwemmt und gelange über den Kanal möglicherweise ins Grundwasser. Ebenso werde die öffentliche Straße verschmutzt.

Betroffene sehen Gesetzeslücke
Hingewiesen wird auch darauf, dass wegen des bestialischen Gestanks die Fenster nicht mehr aufgemacht werden könnten. Besondere Sorge von Leopold S.: „Hier wohnt auch eine schwangere Frau!“ In einem Antwortschreiben der Bezirkshauptmannschaft wird aber darauf hingewiesen, dass Carbokalk grundsätzlich als unbedenklich und biotauglich zu betrachten sei. S. und andere Dorfbewohner wollen sich aber nicht geschlagen geben und fordern ein Aus für diese Gesetzeslücke: „Wir wollen diesem Giftdünger nicht länger ausgeliefert sein. Befreit uns davon!“

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