Hehlerei erschweren

Mit Ausweispflicht bei Händlern gegen den Kupferdiebstahl

Österreich
24.07.2013 17:01
Bahnstrecken, Baustellen, Friedhöfe - beinahe täglich schlagen Kupferdiebe mittlerweile in Österreich zu und richten jährlich Millionenschäden an. Das Hauptproblem: Für Täter ist es ein Leichtes, die Beutestücke bei uns an den Mann zu bringen. Eine Ausweispflicht bei Altmetallhändlern soll dies künftig ändern.

Acht Millionen Euro an Schaden richten Metalldiebe jedes Jahr in Österreich an, nicht eingerechnet die damit verbundenen Folgekosten, die wesentlich höher einzuschätzen sind. Die bevorzugten Tatorte der hauptsächlich aus dem Osten stammenden Banden: Zugstrecken, Bahnhöfe, Baustellen und Friedhöfe.

Dabei gilt die Faustregel: Je höher der aktuelle Metallpreis (derzeit steht der Kupferpreis bei 5,30 Euro pro Kilogramm), desto öfter schlagen die Verbrecher auch zu. Mehr als ein Drittel der Diebstähle wird in Wien verübt, gut ein Viertel in Niederösterreich, zehn Prozent in der Steiermark, der Rest entfällt auf Tirol und Oberösterreich.

Änderung in der Gewerbeordnung angestrebt
"Diese Verbrechensform ist ein internationales Problem - und beschäftigt uns schon seit Jahren", so Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Mittwoch. Aus diesem Grund wird nun auch eine Änderung in der Gewerbeordnung anstrebt. "Wir wollen eine Registrierungspflicht bei Altmetallgeschäften. Künftig soll es verpflichtend sein, dass sich Händler von Verkäufern einen Personalausweis zeigen lassen. Und: Auszahlungen ab 50 Euro sollten nur noch über den Bankweg über die Bühne gehen", so die Innenministerin. Die Änderung der Gewerbeordnung könnte laut Mikl-Leitner im Herbst erfolgen und Anfang 2013 in Kraft treten.

"Täter verkaufen Beute gleich bei uns"
Denn nach der Einführung einer Registrierungspflicht für Verkäufer bei Altmetallhändlern in Ungarn, der Slowakei und Tschechien im vergangenen Jahr weichen die Täter offenbar nach Österreich aus, weshalb dringender Handlungsbedarf besteht. "Seitdem es die Regelungen im Ausland gibt, verkaufen die Täter die Beutestücke gleich bei uns", erklärt Franz Lang, Chef des Bundeskriminalamts (rechts im Bild). "Wenn wir nichts tun, laufen wir Gefahr, zur Drehscheibe für den illegalen Metallhandel zu werden."

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