"Zu spät entschieden"

Chavez-Leichnam wird wohl doch nicht einbalsamiert

Ausland
14.03.2013 09:59
Wie Ho Chi Minh, Wladimir Iljitsch Lenin oder Mao Tse-Tung sollte auch der verstorbene venezolanische Staatschef Hugo Chavez für die Ewigkeit konserviert werden. Doch nun haben internationale Experten Bedenken geäußert, weil die Vorbereitungen für eine Balsamierung des Leichnams zu spät begonnen worden seien. Möglicherweise wird der einbalsamierte Leichnam Chavez' nun doch nicht in einem gläsernen Sarg ausgestellt.

Interimspräsident Nicolas Maduro berichtete am Mittwoch von Schwierigkeiten bei dem Verfahren. Es sei zwar nicht völlig ausgeschlossen, aber nach Rücksprache mit renommierten internationalen Wissenschaftlern werde die Einbalsamierung schwierig werden. Der Grund: Die Entscheidung sei schlicht zu spät gefällt worden.

"Wir haben ranghohe Wissenschaftler empfangen, die besten der Welt, aus Russland und Deutschland, und die ersten wissenschaftlichen Meinungen sagen, dass es ziemlich schwierig wird", sagte Maduro bei einer vom Fernsehen übertragenen Veranstaltung. Die Idee, den Leichnam des Comandante für die Nachwelt zu konservieren, sei bei Gesprächen mit Staatsführern entstanden, die zur Trauerfeier nach Caracas gekommen seien.

Sterbliche Überreste kommen am Freitag in ein Museum
Der Leichnam des am 5. März verstorbenen Chavez ist derzeit in der Militärakademie in Caracas ausgestellt, wo ihm noch immer Anhänger die letzte Ehre erweisen (Bild). Am Freitag sollen die sterblichen Überreste in einer feierlichen Prozession in ein Museum in einer ehemaligen Kaserne verlegt werden. Die venezolanische Regierung hatte sich dafür ausgesprochen, dass der einbalsamierte Leichnam an der Seite des Nationalhelden Simon Bolivar im nationalen Pantheon ausgestellt wird.

Schweigeminute in der UNO-Vollversammlung
Auch die Vollversammlung der Vereinten Nationen gedachte des verstorbenen Präsidenten. Am Mittwoch wurde eine Schweigeminute abgehalten. Venezuelas Außenminister Elias Jaua Milano las danach Auszüge aus einer legendären Rede des Verstorbenen vor der Vollversammlung im Jahr 2006 vor, in der dieser den damaligen US-Präsidenten George W. Bush mit dem Teufel verglichen hatte.

Chavez hatte damals einen Tag nach Bush gesprochen und gesagt: "Der Teufel war gestern hier. Es riecht immer noch nach Schwefel." Der erklärte Feind der USA hatte mit der Rede heftige Empörung in Washington ausgelöst. Venezuelas Außenminister Milano nannte Chavez' Worte am Mittwoch "eine geistreiche Art, den kriegerischen Imperialismus zu verurteilen".

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