Die Gemeinde Fohnsdorf ist in Finanznöten: Ein Verein kämpft nun um den Weiterbestand der Musical-Akademie Murtal. Kritik gibt es auch an der neuen Finanzgestaltung des Musikunterrichts.
Schon im Sommer kam die Hiobsbotschaft aus der Gemeinde Fohnsdorf: Die Kosten für die seit 2007 bestehende Musical-Akademie Murtal seien zu hoch, zumal „nur vier oder fünf“ der 40 Teilnehmer aus der Gemeinde kommen würden. „Wir unterstützen die Akademie gerne, aber nicht finanziell“, sagt Bürgermeister Helmut Tscharre (SPÖ). Die Rede ist von ca. 60.000 Euro Abgang. Der Gemeinderat fällte die Entscheidung gegen den Fortbestand.
Teilnehmer kämpfen für Erhalt der Akademie
Um die Akademie zu retten, haben vier junge Teilnehmer daraufhin einen Verein gegründet, für den sie jetzt werben. „Wir brauchen Spenden und Teilnehmer“, sagt Elisa Gladik. „Am Land sind solche Angebote sowieso rar gesät. Wir hatten Teilnehmer aus 18 Gemeinden, sechs Bezirken und vier Bundesländern. Es ist irrsinnig traurig, dass so ein Projekt bedroht ist, obwohl so viel Interesse da ist.“
In der Musical-Akademie lernen Kinder ab neun Jahren und Erwachsene Singen, Tanzen und Schauspielen. Lehrer der renommierten Sunrise Studios Wien unterrichteten, zu Shows kamen im Schnitt 400 Besucher.
Dislozierte Klassen der Musikschule bedroht
Die Musical-Akademie ist aber nicht das einzige Kreativ-Angebot, das bedroht ist: Eine Debatte rund um die Musikschule ist entbrannt, nachdem ÖVP-Vize Volkart Kienzl dem Bürgermeister vorgeworfen hatte, man plane „unleistbare“ Kostenerhöhungen für Partnergemeinden. Es drohe der Verlust eines Drittels der Schüler und die Schließung der dislozierten Klassen.
Tscharre wehrt sich: „Ich bin zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet. Wir müssen die Gemeindebeiträge erhöhen, um Abgänge zu verhindern. Die Kosten für Schüler bleiben gleich.“ Ob der Unterricht weiter bestehe, hänge von anderen Gemeinden ab.
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