Salzburger Forscher tüfteln am idealen Kompagnon für alte Menschen. Senioren in einem Testprogramm mögen „Buddy“ schon. Was der Kleine kann und wann er auf den Markt kommt.
So ein kleiner blecherner Freund hat einen Riesenvorteil: Er hat einfach immer Zeit. Gerade alte Menschen leiden darunter, dass ihre Kinder nur begrenzt Zeit für sie aufbringen können. Die Jungen plagt das schlechte Gewissen, die Alten fühlen sich einsam.
Damit soll in Zukunft Schluss sein. Zumindest für Senioren, die sich mit einem rollenden, sprechenden Roboter in ihrem Zuhause anfreunden können. Bahnbrechendes verspricht ein Projekt von Salzburg Research, der Salzburger Landes-Forschungsgesellschaft. Oliver Jung und Kollegen tüfteln zusammen mit französischen und niederländischen Forschern an „Buddy“.
Der kleine Kerl reicht einem Erwachsenen etwa bis ans Knie. Dank künstlicher Intelligenz soll er zum Kompagnon werden und somit Vereinsamung vermeiden. „‘Buddy‘ kann jetzt schon ein paar Sätze sprechen. Wenn er marktreif ist, wird er sich mit seinem Besitzer richtig unterhalten“, beschreibt Oliver Jung das Ziel, das die Salzburger verfolgen. Der kleine Roboter fährt seinem Besitzer auch nach, ist also ständig in seiner Nähe.
In rund dreieinhalb Jahren soll ‘Buddy‘ erwerbbar sein. Die niederländische Krankenkasse denkt bereits an einen Zuschuss.
Oliver Jung, Forscher bei Salzburg Research
Ursprünglich erfand die französische Firma Bluefrog den Roboter für autistische Kinder. Ein ehemaliger Animateur der berühmten kalifornischen Filmfirma Pixar hat laut Jung das Robo-Gesicht entworfen. Die Salzburger Forscher drehen den Spieß bei dem Projekt um. Nicht die Senioren sollen von den Gesichtsausdrücken des Roboters lernen, sondern umgekehrt.
Roboter soll erkennen, wie es Senior geht
„Buddy“ soll im Endausbau erkennen, was sein menschliches Gegenüber braucht. Seine Aufgabe wird es sein, am Gesichtsausdruck, an der Stimme und anhand der Dialoge herauszufinden, wie es seinem Besitzer geht. Auch Vorschläge wie „Ruf doch wieder einmal deine Nichte an“, soll er machen.
Interessierte können „Buddy“ kennenlernen
Rund 30 Salzburger zwischen Ende 50 und 90 helfen derzeit dem Roboter beim Lernen – und mögen ihn schon. Interessierte können sich bei der 50plus Gmbh in Salzburg dafür anmelden.
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