Skandal auf Insel Sylt

Lokalgäste tanzen und singen rassistische Parolen

Ausland
24.05.2024 08:18

Große Empörung herrscht in Deutschland nach dem Auftauchen eines Partyvideos von der Nordsee-Insel Sylt. Auf diesem sieht man junge Menschen, die zur Melodie des Partyhits „L‘amour Toujours“ von Gigi D‘Agostino tanzen und dabei „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ singen.

Die kurze Aufnahme – krone.at zeigt diese aus medienrechtlichen Gründen nicht – verbreitet sich rasant in den sozialen Medien, auch wenn das ursprüngliche Posting bereits wieder gelöscht wurde. Das Lokal, vor dem die jungen Leute tanzen, distanzierte sich in der Nacht auf Freitag von den Gästen und kündigte Konsequenzen an.

„Hätten wir von dem Vorfall gewusst, hätten wir die betreffenden Gäste selbstverständlich des Hauses verwiesen. Es gibt keinen Platz für Rassismus!!!“, schrieben die Betreiber des Lokals auf Instagram. Jeder Gast, unabhängig von der Ethnie, sei herzlich willkommen. Die Betreffenden bekämen Hausverbot, hieß es.

„Werden widerliches Verhalten anzeigen“
In einem weiteren Beitrag schrieben die Betreiber, sie hätten nun die Namen „dieser Nazis zugespielt“ bekommen. „Wir werden dieses widerliche Verhalten anzeigen und alle strafrechtlichen Möglichkeiten nutzen!!!“

Die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli schrieb in der Nacht auf Freitag auf der Plattform X: „,Deutschland den Deutschen. Ausländer raus. Ausländer raus.‘ Ort: Sylt. Und sie fühlen sich so sicher.“ Der TV-Moderator Jan Böhmermann fragte: „Wer und wo sind diese Leute?“ Und die Moderatorin Dunja Hayali twitterte: „Mit Hitlerbärtchen und Schampus, aber ohne „Ausländer“. #Sylt. 2024“. Laut bild.de soll das Video zu Pfingsten im Lokal Pony in Kampen entstanden sein (siehe Karte oben).

Polizei prüft Video
Die Polizei prüft bereits das Video. „Zurzeit kursiert in den sozialen Medien ein Video von Feiernden auf #Sylt. Dieses Video ist uns bekannt und wird hinsichtlich strafrechtlich relevanter Inhalte geprüft“, schrieb die Polizei am Freitag auf der Plattform X. „Wir bedanken uns für die zahlreichen Hinweise, die wir an die zuständige Stelle weitergeleitet haben.“

Mehrere ähnliche Vorfälle in anderen Bundesländern
Es ist nicht das erste Mal, dass es im Zusammenhang mit dem Song „L‘amour Toujours“ zu rassistischen Ausfällen gekommen ist. In Niederbayern ermittelte die Polizei nach einem möglichen Vorfall bei einem Faschingszug im Jänner. Bei der Veranstaltung in Stulln habe eine Gruppe von Zuschauern „Ausländer raus“ skandiert, als von einem Wagen das Lied von Gigi D‘Agostino gespielt wurde, sagte ein Zeuge örtlichen Pressevertretern. Zuvor hatten ähnliche Vorfälle unter anderem in Landsberg am Lech in Oberbayern Ermittler auf den Plan gerufen. Dort sollen mehrere Menschen auf einem Zugwagen zu dem Lied ebenfalls „Ausländer raus“ skandiert haben. Die Polizei ermittelte wegen des Verdachts der Volksverhetzung und suchte nach Zeugen.

Auch in Schleswig-Holstein nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf. Laut Polizei war dort am 17. Jänner eine Anzeige eingegangen, nachdem in einer Diskothek zu dem Lied Besucher „Ausländer raus“ gesungen hätten. Der Vorfall soll sich am 7. Jänner ereignet haben.

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