Clip zeigt brutale Tat
Gefängnistransport überfallen: Drogenboss flüchtig
Bei einem brutalen Überfall auf einen Gefangenentransporter wurde der Drogenboss Mohamed Amra in Frankreich von einer kriminellen Bande befreit. Nun sind Videos von dem Angriff am Dienstag aufgetaucht, bei dem zwei Gefängnisbeamte getötet wurden.
Der Schwerverbrecher, der auch unter seinem Spitznamen „Die Fliege“ bekannt ist, wurde am Dienstag gerade vom Gericht in ein Gefängnis in der Stadt Rouen in der Nähe von Paris gebracht, als ein Auto den Gefangenentransporter an einer Autobahnmautstelle rammte. Bewaffnete, maskierte Männer eröffneten daraufhin das Feuer – und konnten den 30-jährigen Drogenboss befreien. Zwei Beamte wurden getötet, drei weitere verletzt. Zwei der Verletzten sollen sich in Lebensgefahr befunden haben.
Transporter wurde von anderem Wagen gerammt
Auf Überwachungsaufnahmen ist zu sehen, wie vermummte Gestalten mit Gewehren im Anschlag den Transporter umkreisen. Auf einem weiteren Video sieht man einen schwarzen Peugeot-SUV, der offensichtlich in einen weißen Lieferwagen gekracht war. Auch hier sind schwarz gekleidete Männer zu sehen, die sich mit Waffen dem Transporter nähern.
Der 30-Jährige wurde laut Staatsanwaltschaft am 10. Mai wegen Einbruchdiebstahls verurteilt – ihm wird auch eine Entführung zur Last gelegt, die einen tödlichen Ausgang genommen hatte. Wegen dieser neuen Anklage sollte er erneut vor Gericht erscheinen. Nach dem Angriff versuchten Hunderte Polizisten, des Schwerverbrechers wieder habhaft zu werden – bislang ohne Erfolg.
Häftling versuchte, Gitterstäbe seiner Zelle zu zersägen
Bereits am Wochenende soll der 30-Jährige einen Fluchtversuch unternommen haben, wie sein Anwalt Hugues Vigier erklärte. Er habe versucht, die Gitterstäbe seiner Zelle zu zersägen. Der Verteidiger erklärte, er sei schockiert über die „unentschuldbare“ und „wahnsinnige“ Gewalt bei dem Angriff auf den Transporter. „Er wusste von dem Transfer, daher ist es möglich, dass er es anderen Leuten erzählt hat.“
Amra wurde laut BBC bereits 13-mal wegen – überwiegend geringfügiger – Straftaten verurteilt, wie beispielsweise Fahren ohne Führerschein und Diebstahl. Es wird jedoch vermutet, dass er der Kopf eines internationalen Drogen-Netzwerks ist.
Transporter hatte keine Polizeieskorte
Frankreich ist von dem brutalen Angriff erschüttert. „Wir werden keine Mühen scheuen, wir werden sie finden, und ich sage Ihnen, sie werden dafür bezahlen“, versprach Premierminister Gabriel Attal am Dienstagabend. Der Gefangenentransport soll laut Informationen aus Ermittlerkreisen keine Polizeieskorte gehabt haben. Eine solche Maßnahme muss von der Gefängnisverwaltung angefordert werden, wenn eine Gefahr durch den Häftling vermutet wird. Das sei bei „der Fliege“ aber nicht der Fall gewesen.









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