Greith-Haus St. Ulrich

Wenn Körper gesellschaftliche Systeme sprengen

Steiermark
15.05.2024 10:00

Bekannt geworden ist das studio Asynchrome (Marleen Leitner und Michael Schitnig) durch Zeichnungen, die immer mehr den Raum eroberten und in denen gesellschaftliche Systeme kritisch durchleuchtet wurden. Im Greith-Haus in St. Ulrich/Greith zeigen die Künstler nun aber expressive „Body Works“.

Körper und ihre Bezüge zur Gesellschaft standen immer im Zentrum der künstlerischen Aufmerksamkeit von Marleen Leitner und Michael Schitnig. Ab 2022 – nicht zuletzt wegen des coronabedingten Einbruchs im Kunstbereich – änderte sich aber der Fokus im Schaffen der beiden. Es ging nicht mehr nur um eine kritische Analyse der Gegenwart, sondern um Fragen nach einer gemeinsamen Zukunft. 

Der Körper und nicht das Individuum rückte ins Zentrum der Zeichnungen, die sich auch mehr und mehr vom strengen Schwarz-weiß, der Schraffur und dem dünnen Strich lösten. Und von der Größe: Aus raumgreifenden Arbeiten wurden vorwiegend Din A4-Zeichnungen, die erst nach und nach wieder wuchsen.

Auch filigrane Tuschezeichnungen sind zu sehen
Auch filigrane Tuschezeichnungen sind zu sehen(Bild: Ulrike Rauch)

Die Auflösung und Neuformierung von geschlechtlich nicht zuzuordnenden Körpern, Knochen als stützende Konstrukte und expressives Aneinanderkrachen zeichnen die „Body Works“ aus, die auch durch einen stärkeren malerischen Gestus auffallen. Es sind spannende Studien über das, was ist und was sein könnte, die nicht nur neue Formen zeigen, sondern auch ungewohnte Techniken bedienen.

studio Asynchrome – Marleen Leitner und Michael Schitnig
studio Asynchrome – Marleen Leitner und Michael Schitnig(Bild: Marija Kanizaj)

Für das Duo ist es auch eine Art Rückkehr zu den Wurzeln. studio Asynchrome wurde schließlich 2013 als transdisziplinäres Experiment gegründet, das zwei künstlerische Handschriften zu einer formte und das nun wieder als gemeinsames Arbeiten an einem Werk ausgelebt werden kann.

Verlängert bis Ende Juli
Die Ausstellung „Body Works“ im Greith-Haus, übrigens die erste institutionelle Solo-Schau dieser Werkserie, wurde bis Ende Juli verlängert. Ein Besuch lohnt sich!

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