Im Kampf gegen die Uhr geht es rund um Leutschach noch bis Samstagabend heiß her. Der Spaßfaktor darf dabei nicht zu kurz kommen – für Fahrer und Fans! Ein Lokalaugenschein im Rebenland.
Pulled Pork Burger, weißer Spritzer und Limonadenflaschen wurden für einen Moment bei Seite gestellt, als gestern kurz vor 15 Uhr Kris Rosenberger in die Rebenland-Rallye als vorletztes Fahrzeug startete.
„Um dieses Auto geht’s eigentlich“, erklärt ein Security, der stolz erzählt: „Ich war dabei als er gestern getestet wurde. Ein echter Wahnsinn, wie dieses Auto abgeht.“ Kein Wunder: Der Finne Esapekka Lappi belegte 2019 in Schweden mit Rosenbergers Boliden Platz zwei im WM-Lauf.
Rallye-Spaß für Fahrer und Fans
„Ich will im Herbst meiner Karriere nur noch Spaß haben und den Fans Fahrzeuge zeigen, die man sonst nicht sieht“, so der 54-jährige Grazer zur „Krone“. Dabei waren World Rallye Cars in der österreichischen Meisterschaft lange Zeit verboten.
Seit heuer gibt es unter dem Namen „Rallye4you“ aber ein Reglement, das den Einsatz erlaubt – allerdings außerhalb des Klassements und ohne Meisterschaftspunkte. “Das ist mir herzlich egal. Ich will heuer verschiedene Autos an den Start bringen, die sonst in der Garage verstauben würden“, verspricht er.
Hommage an Ken Block geplatzt
Eigentlich wollte Rosenberger in Leutschach ein Ford Fiesta WRC fahren – lackiert als Hommage an die im Vorjahr verstorbene Rallye-Legende Ken Block. Ein Differentialschaden im Test am Mittwoch machte einen Strich durch die Rechnung.
Zum „Showman“ avanciert künftig auch Günther Knobloch, Vorjahresdritter der ORM. Er zog mit seinem Porsche 911 GT3 RGT – den er von Rosenberger übernahm – nicht nur die Augen der Fans, sondern vor allem deren Ohren auf sich. „Dieses Auto kommt bei den Fans sehr gut an. Es ist aber mehr ein Projekt fürs Herz als für die Meisterschaft“, so Knobloch, der mit seinem Boliden Meisterschaftspunkte sammeln darf.
Auch Legende Wittmann schwärmt
Zu Gast im Rebenland war auch die österreichische Rallye-Legende Franz Wittmann, dessen Sohn Franz junior eines der beiden Voraus-Autos lenkt. „Die WRC-Autos, die ich unter anderem fahren durfte, waren fantastisch“, schwärmte der 73-Jährige. „Gerne würde ich aber auch so ein Rally2-Auto einmal ausprobieren.“
Die sind in der ORM das Nonplusultra – gleich 15 davon haben die Rebenland-Rallye in Angriff genommen und besetzen die Spitze: Simon Wagner führt nach dem ersten Tag vier Sekunden vor Bruder Julian und 14,7 Sekunden vor Meisterschaftsleader Michael Lengauer (alle fahren Skoda Fabia R2). Bester Steirer ist Fabian Zeiringer auf dem achten Platz (+4:03 Minuten).
Die Entscheidung läuft seit Samstag um 8.10 Uhr.
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