Mega-Blackout

300 Millionen Inder nach Versorgungs-Panne ohne Strom

Ausland
30.07.2012 14:27
Ein gigantischer Stromausfall hat am Montag den Norden Indiens einschließlich der Hauptstadt Neu Delhi lahmgelegt. Bis zu 300 Millionen Menschen waren stundenlang von der Stromversorgung abgeschnitten. Nach ersten Untersuchungen brach das Netz im Norden des Landes zusammen, weil einige Bundesstaaten mehr Strom abriefen, als ihnen zugeteilt war. Behörden zufolge handelt es sich um den schlimmsten Blackout seit elf Jahren.

Nach Angaben des Energieministeriums brach das nördliche Versorgungsnetz in der Nacht offenbar wegen Überlastung zusammen. Unzählige Züge fielen aus, bis Dieselloks als Ersatz herbeigeschafft werden konnten. In zahlreichen Städten, darunter auch Neu Delhi, brach der Verkehr zusammen, weil ausgerechnet zur Stoßzeit die Ampeln ausfielen. Zehntausende Städter saßen auch ohne Wasser da, weil die Pumpen ebenfalls meist mit Strom arbeiten.

In den großen Krankenhäusern und Flughäfen ging der Betrieb dagegen ungehindert weiter - wegen immer wieder vorkommender kurzer Ausfälle bei der Stromversorgung haben die meisten Menschen mittlerweile Dieselgeneratoren angeschafft.

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung betroffen
Betroffen waren neben der Hauptstadt unter anderem auch die Bundesstaaten Jammu und Kaschmir, Punjab, Rajasthan und Uttar Pradesh - in der gesamten Region leben etwa 28 Prozent der 1,2 Milliarden Inder. Als Notmaßnahme wurden nach Angaben des Energieversorgers PSOC die Stromnetze im Westen und Osten Indiens sowie aus dem Königreich Bhutan angezapft. Erst nach sechs Stunden war die Versorgung in Neu Delhi vollständig und im Rest der Region zu 70 Prozent wiederhergestellt.

Hitze indirekt für Blackout verantwortlich?
In der aufstrebenden Wirtschaftsmacht hängt die Stromerzeugung überwiegend von der Kohle ab, zudem hat Indien ein veraltetes Leitungssystem. Besonders in den heißen Sommermonaten, in denen der Stromverbrauch deutlich ansteigt, kommt es immer wieder zu Engpässen und kurzen Ausfällen. Ein derart schwerwiegender Blackout wie am Montag liegt allerdings mehr als ein Jahrzehnt zurück: Im Jahr 2001 war der Norden des Landes insgesamt 16 Stunden lang ohne Strom.

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