Es sollte ein schöner Kurzurlaub werden, doch er endete traurig: Familie Bogosavljevic aus Wien verreiste zwei Tage lang und suchte eine Unterkunft für das geliebte Kaninchen Schnuffel. Im Internet stießen sie auf die Tierpension "Pet Vienna by Höhn" im zwölften Wiener Gemeindebezirk. Der Eindruck war gut, für Schnuffel wurde ein Platz gebucht.
"Man hat uns nur gesagt: 'Ihr Hase ist tot!'"
Das Kaninchen wurde draußen im Freigehege untergebracht, die Bogosavljevics traten ihren Urlaub an und wähnten ihr Haustier in Sicherheit. Als sie das Kaninchen am vergangenen Montag abholen wollten, war sein Käfig jedoch leer. "Man hat uns nur gesagt: 'Ihr Hase ist tot, wenn Sie wollen, können Sie ihn mitnehmen.' Sie können sich vorstellen, was für ein Schock das war, vor allem für unsere Tochter", erzählt Frau Bogosavljevic erschüttert. Nach Auskunft des Besitzers der Tierpension wurde Schnuffel im Freigehege von einem Marder attackiert und starb.
Tierhalter fordern ärztliches Gutachten zu Schnuffels Tod
Zu der Trauer über den Verlust des geliebten Vierbeiners gesellt sich bei Familie Bogosavljevic Wut über den Betreiber des "Pet Vienna by Höhn": "Er war sehr unfreundlich, hat sich nicht einmal entschuldigt. Uns wurde auch keine Entschädigung angeboten. Den toten Hasen wollten wir nicht mitnehmen." Die empörten Tierhalter forderten umgehend einen ärztlichen Befund an, um Gewissheit über Schnuffels Tod zu haben. "Auf den Bericht der Tierärztin warten wir bis heute", so Andrea Koch, eine Freundin der Familie.
Tierpension: "Das ist höhere Naturgewalt"
Bei "Pet Vienna by Höhn" ist man sich keiner Schuld bewusst. "Normalerweise haben wir die Nager nachts im Haus, aber Familie Bogosavljevic hat darauf bestanden, dass Schnuffel durchgehend im Freigehege bleibt", so die Besitzerin der Tierpension. "Was passiert ist, ist traurig, aber nicht unsere Schuld. Uns tut es sehr leid, aber das ist sozusagen höhere Naturgewalt." Nager würden nur auf Verantwortung des Besitzers im Freigehege belassen, erklärte man auf krone.at-Nachfrage.
Betreiberin wehrt sich gegen Vorwürfe
Auch von dem angeblich unsensiblen Umgang mit den Kunden will man in der Tierpension nichts wissen: "Mein Mann war keineswegs unfreundlich, er hat sich entschuldigt. Leider können wir das Kaninchen nicht ersetzen, wir haben trotzdem den Kauf eines neuen Tieres angeboten", wehrt sich die Betreiberin. Auch der ärztliche Befund sei kein Problem, erklärte man uns: "Der Auftrag muss allerdings direkt von den Besitzern kommen und nicht von deren Freunden oder Bekannten. An Fremde verschicken wir keinen Befund. Doch die Familie hat uns nicht einmal eine Adresse hinterlassen."
Die Bogosavljevics sind fest entschlossen herauszufinden, wie Schnuffel genau gestorben ist. Auch eine ausführliche Obduktion auf der Pathologie der Veterinärmedizinischen Universität steht im Raum. Was bleibt, ist die Trauer um das geliebte Kaninchen.
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