Dass die steirische Enns von gleich mehreren Wasserkraftwerken bedroht ist, sorgt nicht nur in der betroffenen Region für Gesprächsstoff. Nun melden sich auch Touristiker kritisch zu Wort.
Die einen fürchten die unverhältnismäßige Zerstörung der Enns durch die Envesta des Stiftes Admont sowie die Energie Steiermark, die an dem einzigartigen Naturjuwel an zumindest drei Standorten Kraftwerke errichten wollen. Die anderen verweisen auf die angestrebte und mittlerweile gesetzlich verankerte Energiewende.
„Eingriff kann man nicht befürworten“
In den Kanon der unterschiedlichen Interessensvertreter setzt nun auch der Tourismus ein. Allen voran Andreas Keinprecht vom Tourismusverband Schladming-Dachstein hat eine klare Meinung zu dem heiklen Thema: „Die Enns ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für Gäste wie Einheimische. Man kann nicht befürworten, dass in eine derart wunderschöne und intakte Naturlandschaft eingegriffen wird“.
Kollege Mathias Schattleitner beobachtet die Entwicklungen ebenso genau: „Auf der einen Seite brauchen wir natürlich grüne Energie, auf der anderen Seite leben wir im Ennstal von unserem einzigartigen Naturraum. Die Verhältnismäßigkeit muss hier genau abgewogen werden“, meint der Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Eines ist dem Experten ganz besonders wichtig: „Ohne den Konsens mit der Bevölkerung kann man sicher gar nichts machen“.
Der regionale Tourismus ist noch aus einem weiteren Grund abhängig von der Enns: Für die künstliche Beschneiung der Skipisten wird vor allem in den Monaten November und Dezember besonders viel Wasser dem Fluss entnommen. „Dies ist natürlich streng limitiert, jede Zapfstelle obliegt einem komplexen Regelwerk“, weiß Planai-Chef Georg Bliem.
„Ob die Wassermengen für alle ausreichen, werden Machbarkeitsstudien wohl zeigen“.
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