Weltfrauentag in Graz

Große Demo: „Wenn wir streiken, steht alles still“

Steiermark
08.03.2024 18:29

Tausende Demonstranten haben sich am Freitag, 8. März, in der Grazer Innenstadt versammelt, um für Frauenrechte zu demonstrieren. Die Wut über Femizide scheint groß zu sein, der Zusammenhalt aber noch größer. Auch gegen unbezahlte weibliche Arbeit will man ankämpfen.

Draußen war es kalt, doch die Grazer Straßen füllten sich. Etwa 2200 Frauen und Männer versammelten sich laut Polizei-Schätzungen am Freitagabend am Karmeliterplatz, um anlässlich des Weltfrauentags für Rechte und Freiheiten zu demonstrieren. „Abortion is a Human Right“ und „Smash the Patriarchy“ stand auf ihren Schildern geschrieben.

„Girlpower“
„Girlpower“(Bild: Christian Jauschowetz)

Das Motto der diesjährigen Demonstration: „We care! Wenn wir streiken, steht die Welt still!“ Gemeint ist die Pflege- und Sorgearbeit, die nach wie vor zum Großteil von Frauen bewältigt wird. „Care-Arbeit ist gesellschaftlich nicht anerkannt, ist unbezahlt und wird von Frauen gemacht“, sagte eine Rednerin bei der Eröffnung.

„Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“
„Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“(Bild: Christian Jauschowetz)

Denn auch Studien zeigen, dass Frauen überdurchschnittlich viel unbezahlte Arbeit leisten - eine Doppelbelastung für viele. Vonseiten der Organisatoren hieß es, man trete für eine friedliche Gesellschaft ein, in der alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter, Weltanschauung oder Behinderung gleichberechtigt leben können.

„Stoppt Gewalt gegen Frauen“
„Stoppt Gewalt gegen Frauen“(Bild: Christian Jauschowetz)

Auch die Themen Behinderung und Obdachlosigkeit kamen unter den Rednerinnen auf. „Frauen mit Behinderung sollen sich frei entfalten können“, sagte eine Frau vom Verein „Selbstbestimmt Leben“. Eine andere sagte zum hochbrisanten Thema der Femizide: „Für viele ist es nicht möglich, aus der Gewaltspirale auszubrechen.“

Sogar eine Femizid-Überlebende kam zu Wort. Renate Hofer erzählte davon, wie sie schwer verletzt war und im Koma lag. „Ich habe gelernt, wie wichtig jede Hilfe von außen ist. Aber das Wichtigste war die innere Haltung“, sagte sie. Daraufhin stimmte sie vor dem Publikum ein Lied an.

Unter die tanzenden und singenden Demonstranten mischten sich viele Kinder - und auch Politiker und Politikerinnen. Von der SPÖ waren Verena Nussbaum, Anna Robosch und Elisabeth Grossmann mit dabei. Sandra Krautwaschl von den Grünen trug ein Schild, auf dem stand: „Real Men are Feminists“. In der ersten Reihe der Menschenmasse waren ausschließlich Frauen zu finden.

Die Route führte über den Glacis und das Eiserne Tor hin zum Hauptplatz, wo abschließende Redebeiträge zu hören waren. Laut Polizei wurde die Demonstration kurz nach 19 Uhr beendet und verlief ganz ohne Zwischenfälle.

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