„Der Rainer Nowak Talk“: Unternehmer Sepp Schellhorn ist zurück bei den Neos. Er kritisiert die Macht der Länder und fordert endlich dringend nötige Reformen.
Vor zirka drei Jahren verließ der schillernde Gastronom und Unternehmer Sepp Schellhorn die Neos und die Politik. 2024 feiert er ein Comeback. „Krone“-Anchor Rainer Nowak will wissen „Warum“? Schellhorn: „Ich war auch wegen der Pandemie überspannt. Und ich wollte heraus aus dem Hickhack in der Politik. Nun habe ich mit Abstand erkannt, dass ich doch einen Beitrag leisten will. Es braucht die Wirtschaft einen Motor und eine Ansprechperson. Dazu fühle ich mich berufen“.
Gastronom und Unternehmer Sepp Schellhorn
(Bild: Peter Tomschi)
In letzter Zeit habe man den Menschen das Blaue bzw. Türkise vom Himmel versprochen. „Es gibt große Herausforderungen. Teuerung, Sozialleistungen. Wie schaffen wir das? Geht net, gibt’s net. Wir müssen diesen Staat endlich einmal reformieren. Nur mit Gießkannenprinzip geht es nicht.“
„Das regt mich auf - deshalb bin ich wieder zurück“ Veit Dengler, Medienmanager und Mitbegründer der Neos, war wie „Krone“- Innenpoilitikchefin Ida Metzger ebenfalls bei Rainer Nowak zu Gast. Er assistiert Schellhorn und nimmt die Schweiz oder skandinavische Länder als Vorbild. „Dort gibt es Reformen in mehreren Bereichen, zeigen Sie mir in Österreich Reformen? Diese Länder haben auch weniger Schulden. In Österreich sagt man nur, es muss so bleiben wie es ist. Beispiel Pensionssystem.“
Veit Dengler, Medienmanager und Mitbegründer der Neos
(Bild: Peter Tomschi)
Ida Metzger meinte süffisant, dass Sepp Schellhorn zurückgekehrt sei, weil er mit den Neos nicht ganz zufrieden sei. Die Neos müssten sich nicht ändern, entgegnetder 56-jährige Schellhorn. Auch wenn man bei Wahlen und Umfragen nur bedingt vorankommt. Er präsentiert neue Wege. „Wir haben sehr teure Schul- und Gesundheitssysteme. Und es funktioniert nicht wirklich. Der Sozialpartnerschaft fällt nichts anderes ein als Häuselbauerboni.“
„Krone“- Innenpoilitikchefin Ida Metzger
(Bild: Peter Tomschi)
Man brauche generell ein anderes System. „Die Landeshauptleute ziehen die Regierung an der Nase durch den Ring. Abgesehen von Wien sind die Landtage überschätzt. Und dann gibt es noch Absurditäten wie die Schnitzelprämie. Wir machen in Österreich Politik für die Politik, nicht für die Steuerzahler.“ Schellhorn verweist auf zu wenig Transparenz. Und zu viel Bürokratie. „Das regt mich auf, deshalb bin ich wieder zurück.“
Ein „Wirtshauskind“ kritisiert die U-Ausschüsse Dengler sagt, Schweden habe 1766 das Amtsgeheimnis abgeschafft, Österreich erst jetzt. Dies sage alles. Die Neos stünden für Transparenz und Fortschritt.
Ida Metzger schätzt die Chancen der Neos auch recht gut ein, in eine Dreierkoalition nach den Wahlenmit ÖVP und SPÖ zu kommen.
Schellhorn meint, die Neos müssten die größte Fraktion bearbeiten. Jene der Nichtwähler. Ran an die Menschen.
(Bild: Peter Tomschi)
„Ich bin ein Wirtshauskind, wir brauchen mehr den Stammtisch. Da werden Argumente ausgetauscht und man haut sich den Schädel ein und am nächsten Tag redet man wiedermiteinander. Das darf man nicht den Social Media überlassen.“ Auch die U-Ausschüsse sieht der Unternehmer problematisch. „Das ist mir zu populistisch. Ich bin eher für Expertenausschüsse.“ Nachsatz: „Wir müssen denen zuhören, die täglich hackeln und Steuern zahlen. Das ist uns zu wenig bewusst.“
„Der Rainer Nowak Talk“ - jeden Mittwoch, 21:15 Uhr, auf krone.tv
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