Schauspielerin Uschi Glas, die am kommenden Samstag 80 Jahre alt wird, wünscht sich angesichts der aktuellen Probleme mehr politische Bildung in den Schulen. Die „braune Suppe“, die in den Köpfen rumore, dürfe man nicht zulassen, fordert sie.
„Viele Menschen nehmen die Demokratie und unsere Freiheit zu selbstverständlich. Man müsste schon in den Schulen klarmachen, dass wir uns diese Privilegien ständig neu erstreiten müssen, dass sie fragil sind und jederzeit kaputtgehen können“, sagte sie dem Magazin „Stern“.
Glas berichtete von einer jüdischen Frau, die geweint habe, weil sie sich nicht mehr traue, mit dem Davidstern auf die Straße zu gehen. „Ja, wo sind wir denn angelangt? Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass diese braune Suppe immer noch in vielen Köpfen rumort.“ Die Schauspielerin betonte, es sei erfreulich, „dass die bürgerliche Mitte jetzt zu Hunderttausenden auf die Straße geht und Haltung zeigt“.
Nur noch „Informationsblasen“
Es sei ein Problem, dass viele Menschen nur noch Nachrichten „in ihren Informationsblasen“ konsumierten. „In Foren im Internet, gesteuert durch Algorithmen, die den Leuten keine andere Meinung mehr zukommen lassen, sondern nur die eigene verstärken.“
Ja wo sind wir denn angelangt? Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass diese braune Suppe immer noch in vielen Köpfen rumort.
Schauspielerin Uschi Glas
Bild: Hein Hartmann / Action Press / picturedesk.com
Als sie während der Corona-Pandemie für das Impfen geworben habe, habe sie eine völlig neue Form der Aggression erlebt: „Da setzt sich jemand an seinen Computer und denkt sich: Der blöden Uschi Glas, der schreib ich jetzt, dass sie an die Wand gestellt gehört. Was ist denn los mit solchen Menschen? Sie müssen ja ganz vergiftet sein. So ist es nicht einmal an den derbsten Stammtischen zugegangen.“
Gesellschaftliches Engagement
Glas, die am 2. März ihren 80. Geburtstag feiert, zählt seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Darstellerinnen in Deutschland. Zu ihrem runden Geburtstag erscheint ihr Buch „Ein Schätzchen war ich nie“. Der Titel ist eine Anspielung auf einen der bekanntesten Glas-Filme „Zur Sache, Schätzchen“.
Glas engagiert sich seit Langem auch gesellschaftlich. Sie hat eine Organisation gegründet, die Kindern, die daheim kein richtiges Frühstück bekommen, ein Schulfrühstück ermöglicht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.