Rektorin der Med Uni

„Ärzte müssen ankommen, wo sie gebraucht werden“

Steiermark
14.02.2024 15:20

Ab Donnerstag ist Andrea Kurz als neue Rektorin der Med Uni Graz offiziell im Amt und löst Hellmut Samonigg ab. Der „Krone“ hat sie ihre Pläne verraten.

„Krone“: Frau Kurz, was hat Sie dazu bewogen, sich als Rektorin der Med Uni Graz zu bewerben?
Andrea Kurz:
Als gebürtige Österreicherin war es immer mein Ziel, die wertvollen Erfahrungen aus meinen Auslandsaufenthalten wieder zurück nach Österreich zu bringen und dort unmittelbar in meine Forschungsarbeit einfließen zu lassen. Dass aus dem ursprünglich für ein Jahr geplantem Aufenthalt in den USA letztlich 25 Jahre geworden sind, war nicht vorgesehen und hat sich, wie so vieles im Leben, einfach ergeben. Daher freut es mich umso mehr, dass ich nun diese einmalige Möglichkeit habe, als Rektorin der Med Uni Graz aktiv die österreichische Universitätenlandschaft und den Gesundheitsbereich mitzugestalten. Ich bin meiner Familie unendlich dankbar, die mir hier eine wichtige Stütze ist und meinen Entschluss voll mitträgt.

Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Funktion setzen?
Die Med Uni Graz hat viele Stärkenfelder, in denen sie auch international gut reüssieren kann. Speziell die Forschungsfelder Onkologie, Neurowissenschaften, Herz-Kreislauf, Stoffwechsel und Mikrobiom sowie Spezialisierungen in der Erforschung von Infektionskrankheiten und viele anderen Themen sind derzeit gut etabliert. Es ist mein Ziel, die nationale als auch internationale Positionierung der Med Uni Graz zu stärken und weiter auszubauen. Dabei ist es mir ein besonderes Anliegen, ein wertschätzendes und offenes Arbeitsumfeld zu ermöglichen, in dem akademische Freiheit, Respekt und Partnerschaft eine wichtige Rolle spielen. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind es, die diesen riesigen Betrieb am Laufen halten und daher werden wir spezielles Augenmerk auf deren Wohlergehen und Weiterentwicklung richten.

Zur Förderung von Wissenschafterinnen werde ich mit meinem Rektoratsteam an Programmen arbeiten, welche die Fortführung der wissenschaftlichen Karriere nach Mutterschutz und Karenz bestmöglich unterstützen. Für Studierende und Lehrende planen wir die Optimierung von Prozessen und Abläufen. Dies beinhaltet lebendige und inspirierende Curricula, welche Studierenden den Weg zu frei und fortschrittlich denkenden, engagierten und empathischen Menschen aufzeigen.

Was sind Ihrer Meinung nach die großen Baustellen, denen sich die Med Uni als Teil des steirischen Gesundheitssystems in den kommenden Jahren stellen wird müssen?
Wie auch mein Vorgänger Hellmut Samonigg werden mein Team und ich weiterhin aktiv Lösungsvorschläge zu brennenden Themen, das Gesundheitssystem beitragen. Dem Verteilungsproblem im Gesundheitssystem muss von politischer Seite durch weitere Maßnahmen begegnet werden, damit die von uns ausgebildeten Ärzte und Ärztinnen auch dort „ankommen“, wo sie für die Versorgung gebraucht werden.

Gerade im Pflegebereich gibt es ein massives Personalproblem. Wie wollen Sie dem begegnen?
Dies erscheint vielleicht nicht unmittelbar ein universitäres Thema zu sein, trifft die Medizinische Universität Graz aber vor allem hier am Universitätsklinikum direkt. Durch den Mangel an Pflegepersonen reduzieren sich auch automatisch die Patientenzahlen, was wiederum die Ausbildung von künftigen Medizinern als auch die Forschung betrifft, beides Kernkompetenzen unserer Universität. Patientenversorgung ist die dritte oder eigentlich erste Kernkompetenz jeder medizinischen Universität, und deshalb werden wir an der Bewältigung bzw. Lösung dieser Problematik aktiv mitarbeiten. Über kurz oder lang wird man sich die Zahl an Krankenhäusern in der Steiermark anschauen müssen und weitere Entscheidungen zur Zentralisierung treffen, dies nicht zuletzt deshalb, um die Exzellenz in der Patient*innenversorgung zu gewährleisten.

Beim Hearing haben Sie den Universitätsrat auch mit Ihrer Patientenorientierung überzeugt.  Wie sieht diese aus? Aktuell gibt es ja immer wieder Berichte über lange Wartezeiten.
Bei all unserem Tun rund um Forschung, Studium und Lehre stehen immer der Patient und die Patientin in im Mittelpunkt. Das Wohl unserer Patienten bzw. der Gesellschaft ist das, wofür wir tagtäglich arbeiten. Deshalb werden wir uns für neue Muster der Patientenversorgung sowie Prozessveränderungen zu effizienter Patientenversorgung einsetzen.

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