In einem Wohnblock in Schwaz (Tirol) trat am Freitagmorgen Kohlenmonoxid (CO) aus einem Ofen aus. Mehrere Personen erlitten Vergiftungen. Zwei Über-80-Jährige mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Es hätte eigentlich ein normaler Krankentransport werden sollen, doch dem Fahrer des Rettungswagens kam in der Wohnung in einem Mehrparteienhaus in der Paracelsusstraße etwas merkwürdig vor.
Als der 89-jährige Bewohner, der über Unwohlsein klagte, kurz vor 6.30 Uhr abtransportiert wurde, fiel dem Fahrer ein außergewöhnlicher Geruch beziehungsweise Gestank auf. Er schlug Alarm, es wurde umgehend die Stadtfeuerwehr Schwaz verständigt.
Messgerät schlug an
„Wir sind in die Wohnung hinein und haben dort sofort eine Kohlenmonoxidmessung vorgenommen“, schildert Feuerwehreinsatzleiter Lukas Baumann. Und wirklich: Das Messgerät schlug an, der Wert des potenziell tödlichen Gases in der Wohnung war merklich erhöht.
Wie die Feuerwehrleute feststellten, kamen die giftigen Gase aus einem verrauchten Zusatzofen, der mit Öl betrieben wird. Der 89-Jährige und dessen Gattin (85), die die Rettung verständigt hatte, waren zum Glück zuvor schon aus der verrauchten Wohnung und in das Krankenhaus Schwaz gebracht worden.
Wenige Atemzüge reichen, um an CO zu sterben. Die Konzentration müsste aber höher sein als in dem Haus.
Lukas Baumann, Einsatzleiter Stadtfeuerwehr Schwaz
Acht Wohnungen evakuiert
Die Sorge der Einsatzkräfte galt gleichzeitig den weiteren insgesamt elf Bewohnern in dem Schwazer Mehrparteienhaus. Das komplette Gebäude mit acht Wohnungen musste evakuiert werden.
Kohlenmonoxid durchdringt Wände
„Kohlenmonoxid geht durch Wände hindurch“, begründet Einsatzleiter Lukas Baumann die absolute Notwendigkeit der Maßnahme. Zwei Personen in dem Wohnblock mussten vom Notarzt vor Ort versorgt werden. „Der Vorfall hätte jedenfalls schlimm ausgehen können“, resümiert er.
Nach der Belüftung des gesamten Gebäudes übergaben die Florianis die Wohnung der Senioren der Polizei, die übrigen Bewohner konnten wieder in das Haus zurück. Die Stadtfeuerwehr Schwaz stand mit insgesamt zwölf Mann und einem Fahrzeug im Einsatz.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.