Wut-Bauern in Aktion
Hamburg: Hunderte Traktoren blockieren den Verkehr
Nicht nur in Frankreich, auch in Deutschland gehen heute die massiven Proteste von Landwirten gegen die Regierung weiter. In Teilen Hamburgs blockierten hunderte Traktoren den Verkehr. Der wichtige Hafen der zweitgrößten deutschen Stadt war nach Angaben der Hamburger Polizei ebenfalls stark betroffen. Es gebe dort „erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen durch Blockaden von Traktoren“.
Auf der deutschen Autobahn 7 auf Höhe des Elbtunnels staute sich der Lastwagenverkehr den Angaben der Polizei zufolge am Montagvormittag kilometerweit zurück, da Traktoren die Köhlbrandbrücke und eine weitere wichtige Zufahrtsroute zum Hafengebiet blockierten. Der Hamburger Hafen ist der größte deutsche Seehafen und insbesondere für den Containerumschlag von großer Bedeutung.
Darüber hinaus sorgten Traktorenkolonnen für massive Verkehrsbehinderungen in der Hamburger Innenstadt, wo sich die Bauern zu einer Kundgebung am Bahnhof Dammtor versammelten. Die Polizei bat Autofahrer, den gesamten Bereich weiträumig zu umfahren und möglichst S- und U-Bahnen zu nutzen. Mehrere Buslinien in der Hamburger Innenstadt waren beeinträchtigt.
Veranstalter rechnen mit 1500 Traktoren
Nach Angaben der Beamten rechnen die Veranstalter in der Hansestadt mit rund 1500 Traktoren. Erwartet wurden zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bundesländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Laut Polizei waren Angaben zu ihrer Zahl aufgrund der anhaltenden Anfahrt von Traktoren zunächst schwierig.
Auch andere deutsche Seehäfen betroffen
Auch andere große deutsche Seehäfen waren am Montag das Ziel von Blockaden durch Landwirte. In Niedersachsen versperrten Landwirte mit Fahrzeugen die Zufahrten zum Jade-Weser-Port, einem Containerhafen bei Wilhelmshaven. Nach Angaben der Polizei waren die Zufahrten durch etwa 40 Traktoren blockiert.
Am Hafen von Bremerhaven, einem weiteren wichtigen Umschlagplatz an der deutschen Küste, gab es zunächst ebenfalls erhebliche Probleme. Nach Angaben der Polizei verursachte eine „Zusammenkunft“ von Bauern auf einer wichtigen Zufahrtsroute einen „erheblichen Rückstau“. Es gebe aber Gespräche zwischen Demonstranten und Polizei, erklärten die Beamten weiter. Diese ermöglichten regelmäßige Ein- und Ausfahrten, dadurch nähmen die Behinderungen langsam ab.
Proteste halten seit Mitte Dezember an
Bereits seit Mitte Dezember protestieren die Landwirte regelmäßig. Ihr Unmut hatte sich an Kürzungsplänen der deutschen Regierung im Zuge der Budgetkrise entzündet. Die Regierung ruderte teilweise zurück und strich etwa die geplante Abschaffung von Vorteilen bei der Kfz-Steuer für Agrarbetriebe. Umgesetzt werden soll aber weiter der Wegfall der Subventionierung beim Agrardiesel - schrittweise bis 2026.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.